75. Jubiläum
XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger: Möbel werden "grün"
Zum 75. Jubiläum von XXXLutz erklärt Unternehmenssprecher Thomas Saliger im Gespräch mit RMA-Chefredakteurin Maria Jelenko, welche Highlights im heurigen Jubiläumsjahr geplant sind, und was Umwelt und soziale Verantwortung für den zweitgrößten Möbelhändler der Welt bedeuten.
Der Möbelriese XXXLutz plant im heurigen Jubiläumsjahr Neueröffnungen im Kärntner Wolfsberg, (XXXLutz und Möbelix), Umbauten in Eugendorf und Lauterach, einen neuen Mömax in Eugendorf, einen neuen Möbelix in Nenzing (Vorarlberg).
Wie regional ist Ihr Angebot, Herr Saliger?
Thomas Saliger: Wir denken insgesamt sehr regional, was sich auch im teils filialweise unterschiedlichen Sortiment auswirkt. In Wien bieten wir zum Beispiel kleinere Möbel an, weil die Wohnflächen kleiner sind, als im Westen, wo es mehr Eigenheime gibt. Natürlich kann man in jeder Filiale alles bestellen.
Was für eine Verantwortung hat man als zweitgrößter Möbelhändler der Welt?
Wir übernehmen Verantwortung bei drei großen Säulen: bei den Mitarbeitern, da ist unser oberstes Credo: Fairness, Aufstiegsmöglichkeiten, Ausbildungsplätze. Zehn Prozent unserer MitarbeiterInnen sind Lehrlinge, die wir selbst rekrutieren. Für eine qualifizierte Beratung braucht man gut ausgebildete MitarbeiterInnen, die sich gut auskennen. Das erwartet der Kunde. Er kann sich zwar online informieren, Beratung und Planung kann das Internet aber nicht ersetzen. Auch für die Lieferanten tragen wir als verlässlicher Partner eine große Verantwortung. Die Industrie weiß, dass man sich auf uns verlassen kann. Und schließlich tragen wir Verantwortung den Konsumenten gegenüber, die die richtigen Produkte zum richtigen Preis erwarten.
Die XXXLutz-Möbelhäuser stellen heuer wieder 650 neue Lehrlinge ein, die sie selber ausbilden. Wie darf man sich so eine Ausbildung vorstellen?
Wir bilden zwölf verschiedene Lehrberufe aus. Der Großteil der Lehrlinge ist im Verkauf und arbeitet mit Menschen. Das ist bei uns der wichtigste Fokus. Mit 16 Jahren muss man noch nichts vom Möbelhandel verstehen. Dann gilt es, diese Lehrlinge an ihre Interessen heranzuführen. Manche brauchen mehr Führung in punkto Verlässlichkeit, manche im Bereich Produkt-Know-how. In der Ausbildung geht es auch darum, sein Potential zu erkennen, das kann von Logistik bis Beratung sein. Handel ist zwar auf den ersten Blick nicht so attraktiv, weil man auch am Samstag arbeiten muss, aber man kann hier super gut verdienen, weil man auch Provisionen bekommt.
Wie wichtig ist XXXLutz das Thema Umwelt?
Umwelt wird für uns immer wichtiger. Das Bewusstsein geht heute quer durch alle Bereiche und reicht von der Industrie und dem Händler bis zum Konsumenten. Dieser ist der größte Hebel. Immer mehr Kunden wollen heute wissen, woher das Material kommt. Und viele lehnen ein Zuviel an Verpackung ab. Auch dabei haben wir umgestellt, Plastiksackerln bieten wir schon länger nicht mehr an. Und unsere Möbelhäuser selbst werden immer ökologischer gebaut: bei der Wärmerückgewinnung, etwa durch Wärmepumpen oder, indem wir Energie der Lampen zurückgewinnen und damit das Möbelhaus heizen, aber auch bei der Warmwasseraufbereitung. Bei der Beleuchtung haben wir bereits vor fünf Jahren auf LED gewechselt, was 70 Prozent der Energie einspart.
Was sind derzeit die größten Einrichtungstrends?
Wohnungen werden offener, Wohnräume nicht mehr so getrennt, wie früher, etwa zwischen Wohnzimmer und Küche. Möbel werden in den Wohnräumen luftiger, der Stauraum verlagert sich mehr in die Schlafzimmer. Die Materialien werden wertiger, nachhaltiger. Die Menschen werden mutiger bei den Farben, knallgelbe Sitzgarnituren etwa wären vor einigen Jahren kaum möglich gewesen. Die Formensprache ist feiner geworden, man kombiniert gerne Sitzmöbel mit Metall, diese sind weniger klobig und multifunktionell geworden, also dienen oft zum Kuscheln und Schlafen. Vor allem in den Städten ist die Anzahl der kleineren Wohnungen, gestiegen, was dort den Trend zu funktionellen, kleineren Möbeln verstärkt. Ein großer Trend sind Gartengarnituren, und Sonnenschutz, also Jalousien sind ein großes Thema. Insgesamt ändert sich das Sortiment öfter und schneller.
Wie wirken sich digitale Trends auf den Möbelhandel aus?
Wir sind größter Online-Möbelhändler in Österreich, bereits vor 15 Jahren haben wir damit gestartet, einen Teil des Sortiments auch digital anzubieten. Online bestellt wird aber eher in einem eingeschränkten Bereich. Die Menschen haben eben das Bedürfnis, Material direkt zu spüren und zu erleben. Zudem gibt es in Österreich alle 50 Kilometer ein Möbelhaus. Daher muss man nicht zwingend Möbel online bestellen. Trotzdem setzen wir starke Akzente auch aufs Internet, um es Kunden so einfach und bequem wie möglich zu machen. Man kann übrigens auch online Termine zur Planung vereinbaren. Die Digitalisierung ist eher in der Küche durch die Vernetzung der Geräte ein Thema. Wohnen wird aber immer Gefühl, Sicherheit, Geborgenheit sein. Das wird durch die Digitalisierung noch verstärkt.
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