12. Jänner 2018: Raus aus dem Internet - Auf die Straße, ihr Hipster!
WIEDEN. Groß war die Aufregung darüber, dass sich die Junge Volkspartei Wien (JVP) ausgerechnet im Schikander getroffen hat. Die Argumentation dahinter: Man wolle "linken Freiraum" nicht von Parteien, die noch dazu einer rechten Regierung angehören, besetzen lassen. Nun sei die Frage erlaubt: Seit wann ist das Schikaneder bitte ein "linker Freiraum"?
Gut, es mag im bürgerlichen vierten Bezirk alternativ daherkommen und auf eine bewegte Geschichte als Kulturstätte zurückblicken - aber wenn ich in ein "linkes Beisl" gehen will, dann gehe ich anderswo hin. Nicht falsch verstehen: Auch Freiraum für kulterelle Vielfalt muss verteidigt werden. Aber während Innenminister Kickl (FPÖ) Asylwerber "konzentriert in Lagern halten will", die geplante Abschaffung der Notstandshilfe für rund 200.000 Menschen existenzbedrohend ist und Mauthausen-Überlebende in einem offenen Brief ihre Sorge über die innenpolitische Lage kund tun, sich dann (online!) darüber zu beschweren, dass die JVP im Lieblings-Hipster-Beisl jenseits des Wien Flusses zusammenkommt, ist nicht nur schwach, sondern auch peinlich.
Wer also von all jenen, die sich im Internet so bitterlich beschwert haben, wirklich ein Zeichen gegen die Politik der Schwarz-Blauen-Regierung setzen will, sollte am Samstag, den 13. Jänner zum "Neujahrsempfang - Großdemo gegen Schwarz-Blau" gehen. Diese wurde im Gegensatz zur Schikaneder-Demo auch ordentlich bei der Polizei angemeldet und wird definitiv stattfinden. Also, raus aus dem Internet, hinaus auf die Straße, ihr Hipster!
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