Landstraße & Penzing
Ena Kirchner arbeitet mit viel Feingefühl für Ton
Unter dem Anagramm "neak" kreiert die Landstraßerin Ena Kirchner außergewöhnliche Keramikobjekte.
WIEN/LANDSTRASSE/PENZING. Die Objekte der Keramikerin Ena Kirchner sind unverkennbar: Mit viel Auge fürs Detail kombiniert sie geometrische Formen miteinander und gestaltet daraus Vasen, Schüssel und allerlei Kleinode. Geht man durch den Hof eines Altbaus im 14. Bezirk, findet man im Hinterhof das versteckte Atelier der begabten Keramikkünstlerin.
Zwischen Pflanzen, Fotografien von ihrem Partner Eraldo Peti und selbstgemachten Keramikobjekten entstehen ihre Kunstwerke, die bereits international ausgestellt wurden. "Ich habe eigentlich immer viel mit den Händen gearbeitet, meine Familie ist handwerklich sehr affin und ich bekam das von klein auf mit", erklärt Kirchner ihren Start in die Welt der Keramik. Früher sei Papier und Holz das Material ihrer Wahl gewesen, aber irgendwann habe sie sich durch das Material eingeschränkt gefühlt. Deshalb entdeckte sie den Ton für sich, dessen Beschaffenheit ihr besser dabei hilft, ihre Gedanken zu visualisieren.
Geometrisches Spiel
Die Landstraßerin arbeitet am liebsten mit hoch schamottiertem Steinzeug, also Lehm, dem bereits gebrannter Ton hinzugefügt wurde. Dadurch entsteht ein grobkörniges Endprodukt mit einer interessanten Haptik. Dieses Material verarbeitet sie und kombiniert dabei simple geometrische Formen miteinander: "Die Arbeit ist ein intuitiver Prozess, ich produziere größtenteils Einzelstücke", so die Künstlerin, die gerne mehrere Herstellungsarten miteinander verbindet. Etwa die Arbeit an der Töpferscheibe, mit der Plattentechnik. Bei der Plattentechnik werden Tonscheiben und -stücke miteinander verbunden.
"Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, was gut miteinander funktioniert, aber ich probiere auch laufend Neues aus", sagt sie über ihre Kreationen. Neben den Einzelstücken gibt es auch kleine keramische Familien, in denen man immer wieder dieselben geometrischen Formen wiederfindet. Auch die Glasuren für ihre komplexen Designs stellt Kirchner zu einem großen Teil selbst her.
Gegenpol zum Alltag
Dass Töpfern aktuell so beliebt ist, wundert Kirchner, die auch in einem Keramikstudio in der Leopoldstadt unterrichtet, nicht: "Es ist eine analoge Auszeit vom hektischen Alltag, sozusagen ein Gegenpol. Die Leute können sich gleichzeitig kreativ ausleben und mit den Händen arbeiten."
Ihre Objekte verkauft Kirchner bei Kunstmärkten und ausgewählten Händlern in Wien. Dort erfreuen sich die Stücke großer Beliebtheit: "Oft schicken mir Freunde und Bekannte Fotos von meinen Keramiken, wie sie bei ihnen im Einsatz sind, das freut mich immer besonders", so Kirchner.
Weitere Informationen zu Ena Kirchner und ihrer Kunst gibt es hier oder hier.
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