Tragische Fälle in Wien
KfV warnt nach jüngsten Fensterstürzen von Kindern

- In den vergangen zwei Wochen sind gleich zwei Kleinkinder in einem unbeobachteten Moment aus Wohnungsfenster gestürzt. (Symbolbild)
- Foto: Paul Hanaoka/Unsplash
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Nachdem zuletzt Kinder aus Wohnungsfenstern in Wien in die Tiefe gestürzt sind, meldet sich das Kuratorium für Verkehrssicherheit zu Wort. Man spricht von einer erschreckenden Statistik und warnt Eltern, worauf man unbedingt achten sollte.
WIEN. Erst diese Woche ereignete sich wieder ein tragischer Fenstersturz eines zweijährigen Kindes. Aus dem zweiten Stock eines Favoritener Mehrparteienhauses fiel das Kleinkind in die Tiefe und verletzte sich dabei. Eine Passantin fand den Buben weinend auf dem Boden liegend. Die Mutter war unterdessen nicht zu Hause, weil sie gerade ein anderes Kind von der Schule abholte. MeinBezirk.at berichtete:
Bereits keine zwei Wochen zuvor ereignete sich ein ähnlicher Vorfall in Ottakring. Ein nicht einmal zwei Jahre alter Bub kletterte in einem unbeobachteten Moment über den Esstisch auf ein Fensterbrett und so zum geöffneten Küchenfenster. Mitsamt einem Blumentopf stürzte das Kleinkind aus dem ersten Stock. Die Berufsrettung Wien brachte den Kleinen anschließend verletzt in ein Spital.
Diese Ereignisse reihen sich in eine besorgniserregende Statistik von österreichweit heuer sieben Fällen, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) aufzählt. Im Vorjahr wurden im vergleichbaren ersten Halbjahr nur zwei Fensterstürze bundesweit registriert. Man zeigt sich alarmiert: "Die steigende Zahl der Fensterstürze ist ein ernstzunehmendes Warnsignal", so Johanna Trauner-Karner vom KfV.
Unfall-Zeit kommt erst
Trauner-Karner nimmt die Erziehungsberechtigten in die Pflicht: "Eltern und Betreuungspersonen sind aufgerufen, besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Die unfallträchtigsten Monate stehen des Weiteren noch bevor", erklärt sie aus Erfahrung: "Von Mai bis August ereignen sich im Durchschnitt 60 Prozent der Fensterstürze bei Kindern."

- Fensterstürze zählen zu den schwersten Unfällen bei Kindern. Die Verletzungen können lebensbedrohlich sein. (Symbolbild)
- Foto: Wiener Berufsrettung
- hochgeladen von Michael Payer
Fensterstürze würden zwar nicht zu den häufigsten, jedoch zu den schwersten Unfällen bei Kindern zählen. Ihre Folgen sind gravierend und reichen von Prellungen und Knochenbrüchen bis hin zu lebensgefährlichen Verletzungen von Kopf, Wirbelsäule und inneren Organen. Vor allem Kinder zwischen zwei und vier Jahren sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, denn in diesem Alter nehmen Forscherdrang und Bewegungsradius rasant zu, weiß man beim KfV.
Das sollten Eltern beachten
Damit es nicht zu noch mehr vermeidbaren Fensterstürzen kommt, appelliert Trauner-Karner an die Aufsichtspflicht der Erziehungsberechtigten. Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt in Räumen mit offenen Fenstern gelassen werden. Klingelt es an der Tür oder läutet das Telefon im Nebenraum, sollten die Kinder am besten mitgenommen werden.

- Geöffnete Fenster und unbeaufsichtigte Kleinkinder – eine Kombination, die so nie auftreten sollte. (Symbolfoto)
- Foto: Alistair MacRobert/Unsplash
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Auch wenn diese Aufsichtspflicht unerlässlich ist, gibt es weitere Maßnahmen, um für mehr Sicherheit zu sorgen. So soll man in Fenstersicherungen investieren. Diese können sicherstellen, dass Kinder nicht selbstständig Fenster öffnen können. Ein Tipp dabei sind versperrbare Fenstergriffe, die relativ günstig in Baumärkten, Möbelhäusern oder auch online erhältlich sind. Aber Achtung: Diese Kindersicherheitsgriffe bei Fenstern und Balkontüren sind nur dann effektiv, wenn man den Schlüssel abzieht und nicht offen herumliegen lässt.
Gleichzeitig sollte man Möbel von Fenstern und Türen fernhalten. So fällt es den Kleinen gleich viel schwerer, zu den Gefahrenstellen hinaufzukraxeln. Letztlich hilft auch Aufklärung selbst bei den Jüngsten. Eltern und Erziehungsberechtigte sollten mit den Kindern über die Gefahren offener Fenster sprechen. Klare Instruktionen an externe Aufsichtspersonen, wie Großeltern und Babysitter, gehören ebenfalls zu den wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen.
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