So geht Wien
Bezirksbudgets - So viel Geld geben Bezirke pro Einwohner aus

"So geht Wien" - die 14-tägige Kolumne von Susanne Schaefer-Wiery. | Foto: RMW/Spitzauer/Tanzer
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Mit den Bezirksbudgets ist das so eine Sache. Wie sie zustande kommen und warum sich ein Blick ins Detail meist lohnt. Die Kolumne "So geht Wien" gibt Antworten.

WIEN. Ein wichtiges Thema während Wahlkämpfen und politischen Auseinandersetzungen ist das Budget oder eher das Defizit, und aktuell ist es die Frage, ob die nächste Bundesregierung mit einem Sparprogramm starten muss. Doch wie schaut das im Bezirk aus? Gibt es so etwas wie ein Bezirksbudgetdefizit? Eines, das im äußersten Fall zu einem Bankrott führen kann?

Ich habe mir die entsprechenden Zahlen und Voranschläge für das Jahr 2024 angesehen und möchte Ihnen einiges interessantes in dieser und in den nächsten Kolumnen präsentieren.
Der 1. Bezirk hat mit knapp 9 Millionen Euro Jahresbudget natürlich eine eher niedrige Summe veranschlagt, das verwundert wenig; ebenso wenig, wie dass die Donaustadt ein sehr hohes Budget von über 28 Millionen Euro für 2024 aufweist.

Was diese Zahlen aber jeweils pro Kopf für die Bezirksbewohner bedeuten, ergibt ein anderes Bild, denn aufgrund der Bewohnerzahl stehen für Innere Stadt pro Bewohner ca. 540 Euro zur Verfügung, in der Donaustadt sind es pro Bewohner ca. 128 Euro.

Transparenz ist die Ausnahme

Und so kann man die Rechnung für jeden Bezirk machen: am Neubau sind pro Kopf 410 Euro geplant, in Simmering etwa 200 Euro. Warum das so ist, kann man von außen nicht immer erkennen. Spannend finde ich, dass es ein paar Bezirke gibt, die ihren Budgetvoranschlag auch erklären, und ich möchte diese Bezirke besonders hervorheben: das sind Mariahilf, Neubau, Alsergrund, Favoriten und Meidling. Diese Bezirke erklären, warum sie wie budgetieren, manche haben auch eigene Infobroschüren dazu, die sie mit dem Budget verlinken. Das sind fünf von 23 Bezirken, die uns Bürgerinnen und Bürgern Transparenz vermitteln. Alle anderen Bezirke verwenden einen von der Stadt Wien vorgegebenen Absatz.

Toiletten - ein dringliches Bedürfnis

Wir leben zwar nicht im Vergleich, sondern in Wien – dennoch sind Vergleiche immer wieder interessant. Also vergleichen wir Dinge, die wir Bürger in den Bezirken benötigen, etwa die „Bedürfnisanstalten“ und deren Kosten. 

Nur fünf Wiener Bezirke sind wirklich transparent bei ihren Bezirksbudgets. | Foto: martaposemuckel/Pixabay
  • Nur fünf Wiener Bezirke sind wirklich transparent bei ihren Bezirksbudgets.
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Und wir vergleichen Favoriten mit geplanten Ausgaben von 411.900 Euro mit der Leopoldstadt mit 856.100. Euro. Das ist verwirrend, da in Favoriten doch doppelt so viele Menschen wohnen wie in der Leopoldstadt. Gehen die Favoritner also weniger aufs Klo oder haben sie mehr Grünflächen dafür zur Verfügung? Bei genauer Durchsuchung des Voranschlags sieht man, dass eine neue WC-Anlage im 2. Bezirk geplant ist und das ist teuer!

Ein anderer Zahlenvergleich – nicht weniger spannend: das Kulturbudget eines Bezirks!
Wir vergleichen Floridsdorf, ein Bezirk, der von den großen kulturellen Einrichtungen der Inneren Stadt weiter entfernt ist und ein Budget von 210.000 Euro der Kultur im Bezirk zur Verfügung stellt, mit der Landstraße, die nahe zu den großen Einrichtungen liegt und 350.000 Euro budgetiert hat. Das lob ich mir!

Warum diese und andere Entscheidungen so getroffen werden, das wissen wir nicht. Manches kann man vermuten, manches wird in der Bezirkstradition liegen, manche Entscheidung wird rein parteipolitisch sein, manche wird aus Überzeugung, manche aus Unverständnis heraus getroffen werden. Mehr darüber demnächst!

Die Zahlen und Fakten zu Ihrem Bezirk, z.B. für den 3. Bezirk, finden Sie hier.

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