MA35
Demo gegen Wiener Behörde, die Anrufe einfach ignoriert
Bei der MA35 ignoriert man, so ein ehemaliger Mitarbeiter, mit voller Absicht Anrufe von Antragsstellern. Eine Kleinpartei will gegen diese Praxis ein Zeichen setzen.
WIEN. Die Wiener Magistratsabteilung Einwanderung und Staatsbürgerschaft (MA35) sieht sich seit einiger Zeit mit schweren Vorwürfen konfrontiert. "Die Telefone läuten bei uns tatsächlich den ganzen Tag. Abgehoben wird eigentlich so gut wie nie. Außer wir können sehen, am Display, dass es eine interne Nummer ist oder ein Vorgesetzter. Ansonsten wird das Telefon ignoriert", schilderte ein ehemaliger Mitarbeiter gegenüber Radio Wien Mitte August.
Angst vor "Dominoeffekt"
Der Grund: Mitarbeiter hätten Angst davor, einen "Dominoeffekt" zu erzeugen, indem sie Anfragen freundlich beantworten. Würde ein Referent ein Telefon abheben und eine Frage beantworten, bekämen die Antragsteller den Eindruck, sie könnten jetzt Antworten bekommen. "Und die kommen dann direkt persönlich am nächsten Tag. – Und dann ist quasi das ganze Amt voll", so der Insider.
Demo am Mittwoch
Am Mittwoch will die Kleinpartei Soziales Österreich der Zukunft (SÖZ) eine "Weckruf"-Demonstration veranstalten. Ab 15 Uhr will man vor der MA35-Zentrale in der Dresdner Straße (Brigittenau) protestieren, "um den tausenden betroffenen Menschen eine Stimme zu verleihen".
"Das fehlende Visum bedeutet für sehr viele Menschen eine existenzielle Gefahr. Familien berichten über prekäre Situationen und untragbare Zustände, verursacht durch das Politversagen rund um die MA35. Die zuständigen Beamten sind maßlos überfordert und fühlen sich von der Politik allein gelassen", heißt es in einer Aussendung.
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