"Stasi-Methoden" in Ottakring
Pflegechefin filmte mit versteckter Kamera

In der Klinik Ottakring filmte die Pflegechefin ohne Ankündigung oder Einverständnis des Personals mit versteckter Kamera mit. | Foto: Max Spitzauer/RMW
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  • In der Klinik Ottakring filmte die Pflegechefin ohne Ankündigung oder Einverständnis des Personals mit versteckter Kamera mit.
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Die Klinik Ottakring findet keine Ruhe: Nach der Aufdeckung von Missständen und einem Warnstreik des Personals, tauchte nun die Pflegechefin mit einer versteckten Kamera am Körper auf. Sie filmte ohne Ankündigung oder Einverständnis des dort arbeitenden Personals mit. Es wird sogar von "Stasi-Methoden" gesprochen. Die Ärztekammer sorgt sich nun um den Schutz der Patienten, der Wiener Gesundheitsverbund (WiGev) ließ eine Richtigstellung am Samstagnachmittag folgen.

WIEN/OTTAKRING. Das Personal in der Klinik Ottakring warnt bereits seit längerem vor dem Zusammenbruch der Notaufnahme und streikte deswegen sogar. In weiterer Folge appellierte man an die Pflegechefin, sie solle sich bitte selbst ein Bild von den Zuständen in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) machen. Das tat sie dann auch und nahm den Appell wohl zu genau. 

Vermeintliche Aufnahmen für Social Media

Die Pflegechefin sei mit einer Kamera im Krankenhaus erschienen. Diese hatte sie versteckt an ihrem Körper angebracht und filmte den Tag über mit – ohne vorherige Ankündigung oder schriftliche Einverständniserklärungen. Die in der Klinik Arbeitenden fühlten sich übergangen und ihre Rechte verletzt und wandten sich an die "Kronen Zeitung". Diese deckte am Samstag den Vorfall auf.

Der WiGev bestätigte den Vorfall, redete sich aber auf eine Aktion für die Sozialen Medien aus. "Mit dem Videomitschnitt wollte die Pflegedirektorin Content für die Social-Media-Aktivitäten des Wigev liefern. Sie hatte – nach mündlicher Absprache mit den Kollegen, mit denen sie gemeinsam den Dienst absolvierte – zu diesem Zweck für etwa eine Stunde eine Bodycam getragen", lautete die Erklärung eines Sprechers des WiGev. 

Der Wiener Gesundheitsverbund (WiGev) bestätigte den Vorfall und spricht von einer Content-Produktion für die Sozialen Medien. | Foto: Max Spitzauer/RMW
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Ärztekammer und FPÖ verlangen Konsequenzen

Bestehen bleiben, werden die Bedenken bezüglich Datenschutz. neben dem Personal befinden sich immerhin auch Patientinnen und Patienten im Spital. Der WiGev betonte jedoch, dass die Pflegedirektorin im patientenfernen Bereich des Spitals gefilmt hätte. Die Glaubwürdigkeit dessen hält sich in grenzen, denn mehrere Ärztinnen und Ärzte hätten der "Krone" berichtet, dass sie sie direkt bei den Patientenkojen gesehen hätten. Stefan Ferncei, Vize-Präsident der Wiener Ärztekammer ist schockiert: "Ich bin bestürzt über derartige Stasi-Methoden. Ich verlange Konsequenzen und klare Bekenntnisse von Stadt und Gewerkschaft."

Auch der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp äußerte sich via Aussendung zu dem Vorfall: "Es ist unfassbar was sich hier unter der Verantwortung von SPÖ-Gesundheitsstadtrat Hacker in den Wiener Spitälern abspielt. Das gesamte SPÖ nahe Direktorium des Gesundheitsverbundes ist inkompetent, unfähig und muss daher abgezogen werden. Die Pflegedirektorin gehört nach diesen Stasi-Mathoden sofort fristlos entlassen." Die Argumentation es habe sich bei den Aufnahmen um Social Media-Content gehandelt, ist für die FPÖ "an Absurdität und Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten". Sie fordern "doppelte Konsequenzen".

Klarstellung des WiGev

Am Samstagnachmittag reagierte der WiGev mit einer Richtigstellung der im "Krone"-Artikel dargestellten Umstände:

"Die Pflegedirektorin hat nach Absprache mit dem Pflegeteam der ZNA und insbesondere mit den diensthabenden Pflegepersonen für die Dauer etwa einer Stunde mittels Bodycam Videoaufnahmen im patient*innenfernen Bereich gemacht. Diese wollte sie für die Recruiting-unterstützenden Social Media Aktivitäten des WIGEV bereitstellen. Das Aufnehmen von Videomaterial unterliegt aber im Wiener Gesundheitsverbund genauen internen Regelungen und bedarf einer sorgfältigen Vorbereitung und Abstimmung. Nach einem Aufklärungsgespräch wurden die angefertigten Aufnahmen daher auch umgehend gelöscht."

Zudem sei das Tragen der Bodycam mit den Diensthabenden abgesprochen gewesen und die Kamera gut sichtbar platziert gewesen. Gefilmt wurde nicht länger als eine Stunde, heißt es in der Aussendung des WiGev.

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