Oberösterreich wird Majestic Puppy Austria 2025/26
Der neue Majestic Puppy Austria kommt aus Oberösterreich

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Er hat es geschafft – der Oberösterreicher hat sich in Wien durchgesetzt und darf sich nun Majestic Puppy Austria 2025/26 nennen!

Vom 23. bis 25. Mai fand in Wien das Majestic Puppy Austria Weekend statt, organisiert vom Verein H.FF.K (Homosexuelle Fetisch- und Freikörperkultur). Über 60 Personen aus verschiedenen Nationen nahmen an dem Wochenende teil, das mit einem abwechslungsreichen Programm und der Wahl zum nächsten Majestic Puppy Austria 2025/26 am 24. Mai überzeugte.Wir haben dem neuen Majestic Puppy Austria 2025/26 ein paar Fragen gestellt:

Was ist ein Puppy bzw. was bedeutet Puppyplay eigentlich?
Miko:Puppyplay ist eine Form des Petplay, bei der Menschen in die Rolle eines Hundes („Puppy“) schlüpfen – körperlich und geistig. Es ist ein Rollenspiel, das Elemente von Verspieltheit, Nähe, Vertrauen und manchmal auch Erotik oder BDSM enthalten kann – aber nicht muss. Viele erleben es als eine Möglichkeit, sich frei auszudrücken, den Alltag hinter sich zu lassen und ganz in eine tierische, instinktive Welt einzutauchen.Petplay ist der übergeordnete Begriff und umfasst auch andere Tierrollen wie z. B. Kätzchen, Ponys oder Füchse. Puppyplay ist vielfältig und individuell. Für manche ist es Teil ihrer Sexualität oder Fetischkultur, für andere eher ein Lifestyle, ein Weg zu mehr Selbstakzeptanz oder einfach ein spaßiges, soziales Hobby. Es geht nicht darum, ein echter Hund zu sein – sondern darum, emotionale oder zwischenmenschliche Bedürfnisse auf kreative, körperliche und oft sehr liebevolle Weise auszuleben.

Was hörst du oft von Leuten, wenn du auf der Straße unterwegs bist oder mit jemandem sprichst, der damit nichts anfangen kann?

Miko:Also grundsätzlich gehe ich nicht allein als Puppy auf die Straße – höchstens mit Freund*innen aus der Community oder bei der Pride. Allein hätte ich zu viel Angst um meine körperliche Sicherheit.Oft kommen dann so Kommentare wie: „Ihr seid pervers und krank“ oder „Müsst ihr das in der Öffentlichkeit tragen?“ – und noch viele andere Beleidigungen. Wenn ich jedoch in einem persönlichen Gespräch mit einzelnen Personen über das Thema rede, sind sie meistens doch sehr interessiert.

Warum machst du eigentlich Puppyplay – und wie bist du zur Community gekommen?

Miko:Ich hatte damals sehr wenig Selbstvertrauen, war oft vom Alltag gestresst – und Fetisch hat mich schon immer interessiert. Ich hatte auch schon einige Fetisch-Artikel zu Hause, aber gerade in Oberösterreich gibt es kaum Möglichkeiten, das auszuleben.Irgendwann habe ich eine Puppymaske gefunden, sie aufgesetzt und ein Foto an meinen besten Freund geschickt. Der sagte dann: „Das ist Puppyplay – ich kann dir dazu einiges erzählen.“Ich habe dann selbst viel darüber gelesen. Je öfter ich die Maske trug, desto mehr wurde sie ein Teil von mir. Schließlich habe ich mich entschieden, ein Instagram-Profil zu starten, weil ich dort schon einige andere Puppies gesehen hatte.Ein Puppy aus Wien hat mich dann angeschrieben und mir von den Stammtischen und Events erzählt. Wir sind gemeinsam hingegangen (allein hätte ich mich nie getraut). Ich wurde sehr liebevoll aufgenommen und war damit ein Teil der Community.

Für wen ist Puppyplay gedacht?

Miko:Jede*r kann ein Puppy sein – unabhängig von Geschlecht, Identität, Alter oder Körperbau. Am wichtigsten ist: einfach Spaß haben und das Leben genießen!

Du hast nun den Titel Majestic Puppy Austria. Wie kam es dazu, dass du dich beworben hast? Gibt es auch andere Titel? Und was bedeutet es, ein Titelträger zu sein?

Miko:Uff, so viele Fragen auf einmal!Also ja, es gibt mehrere Titelträger. Kürzlich wurde zum Beispiel auch der Mr. Fetish Austria 2025 gewählt. Außerdem gibt es den Puppy Austria, den Mr. Bear Austria und viele weitere – innerhalb und außerhalb der Fetisch-Community.Ich habe mich beworben, weil mir die Community in den letzten Jahren sehr ans Herz gewachsen ist. Einige meinten auch, ich wäre ein guter Kandidat. Ich möchte mich für die Community einsetzen – das habe ich übrigens auch schon vor dem Titel getan.Ein Titelträger zu sein bedeutet für mich mehr, als nur ein Aushängeschild zu sein. Es ist eine Verantwortung: die Community sichtbar zu machen, zu vertreten und anderen Mut zu geben, ihre eigene Identität zu leben – frei von Scham oder Vorurteilen.

Wie lief die Wahl ab – musstest du etwas Bestimmtes machen?

Miko:Es gab zwei Vorrunden. Die erste fand einige Wochen vor dem Majestic Puppy Weekend statt, die zweite am Freitag des Wochenendes. Es gab eine Jury aus fünf Titelträgern – nicht nur aus Österreich.Am Freitag hatten wir ein Jury-Interview, bei dem uns Fragen gestellt wurden. Am Samstagabend fand dann die Wahl statt: Wir mussten spielerisch einen Parcours absolvieren, ein Talent oder eine Performance präsentieren und eine Rede halten.Danach durfte auch das Publikum abstimmen. Für alle Bereiche gab es Punkte – und der Kandidat mit den meisten Punkten hat gewonnen.

Was möchtest du als Titelträger erreichen oder der Welt mitgeben?
Miko:Ich möchte mich für mehr Akzeptanz und Aufklärung rund um Puppyplay – und generell Petplay – einsetzen. Viele Vorurteile entstehen aus Unwissenheit. Und wir wissen alle, was Unwissenheit auslösen kann.Ich möchte die Community stärken und die Puppy-Community besser mit anderen Communities in Österreich vernetzen. Ich will mit der Community zusammenarbeiten – mit allen Menschen, allen aktuellen und ehemaligen Titelträger*innen, und natürlich auch mit neuen, denn mein Titel gilt ja für zwei Jahre. Ich möchte die Community sowohl national als auch international vertreten – und noch vieles mehr.

Nun ist Pride-Month. Viele sagen: „Ein Tag reicht doch – warum ein ganzes Monat?“ Wie siehst du das?
Miko:Für mich ist Pride das ganze Jahr über. Aber man merkt, wie notwendig es ist, laut zu sein!Man kann immer noch nicht einfach Händchen haltend durch die Straßen gehen oder sich öffentlich küssen, ohne Anfeindungen zu bekommen. Konversionstherapien werden immer noch angewandt. Für trans* Personen gibt es weiterhin zu wenig Aufklärung, zu wenige Rechte – und vieles mehr.Wir sind noch lange nicht da, wo wir sein sollten: dass jede*r so leben kann, wie sie oder er will, ohne sich rechtfertigen zu müssen.Ich finde es traurig, dass Menschen anderen Menschen nicht einfach ihr Leben lassen können. Ich schreie ja auch nicht: „Igitt, Heterosexuelle! Ihr gehört eingesperrt oder in Therapie!“Und man sieht, wie schnell Rechte wieder verloren gehen können, für die besonders die ältere Generation hart gekämpft hat. Man muss nur nach Ungarn schauen.

Wirst du auf Prides gehen – und wenn ja, auf welche?

Miko:Ja, auf jeden Fall!Fix geplant ist Wien (14. Juni). Je nachdem, wie es sich mit der Arbeit vereinbaren lässt, möchte ich außerdem nach Linz (21. Juni), Graz (28. Juni), Bratislava (19. Juli), Innsbruck (26. Juli) und Salzburg (6. September).

Foto: PupMiko
Foto: PupMiko
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