Gedichte über das Leben, den Tod und die Liebe
"Alltags-Poet" Erich Schicker verstorben
WIENER NEUSTADT. Erich Schicker ist am Mittwoch, den 5. Oktober 2022, plötzlich und unerwartet verstorben. Er ist, so steht es auf seiner Parte, "friedlich eingeschlafen". Er wurde 82 Jahre.
Wer Erich Schicker war, das wissen all jene, die mit ihm bis zuletzt engen Kontakt hatten, unser Beileid gilt seiner Familie.
Die BezirksBlätter durften dabei sein, als Erich Schicker vor etwas mehr als zwei Jahren mit einer illustren Schar an Gästen seinen 80. Geburtstag im Restaurant Torino feierte. Die BezirksBlätter waren auch vor fast genau vier Jahren bei ihm, um eine Reportage über den Menschen, den "Alltags-Poeten", den rauhen Kerl mit dem guten Herzen, zu schreiben.
Denn: Er schrieb regelmäßig seine Erlebnisse und seine Gefühle nieder, ein kleines Notizbuch war sein ständiger Begleiter.
Da beste und letzte Schlof wird uns gwiss,
a schena Traum vom Berg, des Paradies...
Erich Schicker
Schon 2018 klagte er über seine zittrigen Hände, die es ihm immer schwerer machten, die mehr als 50-jährige Angewohnheit, alles aufzuschreiben, fortzusetzen. Sein damals größter Wunsch, dass seine Gedichte in einem Band veröffentlicht werden, wurde nicht erfüllt. Schicker damals zu den BezirksBlättern: "Wenn es mich nicht mehr gibt, dann scheint mein Namen in einem Buch auf..."
Nebl trieb der Sturm vor sich her,
es wedat schiach, s' wird immer mehr.
Du gingst ihn, den Abstieg über Fels und Kar,
der schwer schon bei Licht zu finden war.
Jetzt liegt a Klotz von Berg auf Dein Grob,
bin nur traurig, dass i di nimma hob...
Erich Schicker
Lieber Erich Schicker, die vielleicht letzte Geschichte über Dich wird in Schöndruck in der Redaktion ein würdiges Plätzchen finden. Wir sind traurig "dass wir di nimma hom".
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