Auf Indiana Jones spuren durch Wiener Neustadt

- Der Wiener Neustädter Franz Pinezits mit seinem selbst restaurierten Ford T.
- hochgeladen von Bianca Werfring
Gewinnspiel: Die Bezirksblätter suchen die geheimen Schätze in Stadt und Bezirk Wiener Neustadt.
WIENER NEUSTADT/BEZIRK. Vom historischen Billardtisch aus dem Schloss Schönbrunn, über das legendäre Waffenrad bis hin zum Oldtimer-Traktor. Jede Woche findet man Schätze aus der Region im Kleinanzeigen-Teil der Bezirksblätter. Wir haben uns auf Schatzsuche in Stadt und Bezirk Wiener Neustadt begeben, und die schönsten, wertvollsten und kultigsten Objekte unserer Trödel-Könige ausgegraben. In den kommenden Wochen stellen wir sie vor.
Aus allen Nähten platzt die Bastler-Werkstatt von Franz Pinezits. Neben Nähmaschinen und alten Fahrrädern liegen Fotoapparaten, daneben stehen ein Phonograf oder Polyphon und in Anlehnung an seinen Brotberuf auch altes Friseurwerkzeug.
Doch der größte Schatz des Hobby-Restaurators ist der Ford T. Das erste Fließbandauto der Welt von Henry Ford. Erstanden 1985 in einem USA-Urlaub. "Beim Schaufensterbummel durch Detroit entdeckte ich ein Geschäft mit restaurierten Oldtimern. Doch diese Autos haben mein Friseurgehalt nicht erlaubt. Im Freien hatte der Händler noch ein Wrack stehen. Aus dem ist schon ein Baum gewachsen, aber es hat mich nicht losgelassen", schildert Pinezits. Trotz Bauchweh ging der Wiener Neustädter das Risiko ein, ließ sich noch in Detroit einen Motor einbauen und das Wrack letztlich verschiffen. "Als das Auto vor meiner Garage abgestellt wurde, haben die Nachbarn die Hände zusammengeschlagen", erzählt der Hobby-Bastler schmunzelnd.
Drei Jahre hat er geschraubt, gebastelt und restauriert. Mit Erfolg. Noch heute führt Pinezits seinen Schatz gerne aus. "Ich fahre regelmäßig mit dem Ford T. Sogar weitere Strecken sind problemlos möglich. Selbst Rallyes hab ich schon bestritten."
Aber nicht nur Autos haben es Pinezits angetan. Sein Steckenpferd sind alte Räder. An die 70 Steyr Waffenräder - und noch viele andere wie Opel, Göricke oder Adler - hat der Schatzsucher schon in Eigenregie wieder flott gemacht. Der älteste Drahtesel war aus dem Jahr 1892. Selbst den Steuerkopf und die Kotblechfiguren giesst der Wiener Neustädter in seiner Garage. "Es ist viel Arbeit, aber mein Hobby. Erst jetzt habe ich sicher gute 2.500 Euro in die Restaurierung eines Rades gesteckt, wenn ich ich 1.700 Euro dafür bekomme, ist es viel."
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.