Rehabilitationszentrum Felbring
Das Herz und auch die Seele heilen
MUTHMANNSDORF (ds). Ein überstandener Herzinfarkt oder eine Operation am Herzen bringt für Betroffene viele Ängste mit sich. Abgesehen von der Sorge, dass das lebenswichtige Organ weiterhin funktioniert, kommt die Angst dazu, dass ein derartiges Ereignis wieder auftretetn könnte. "Angststörungen und Depressionen sind bei schweren Herzerkrankungen eine oft unterschätzte Begleiterkrankung", erklärt Dr. Martin Skoumal, Chefarzt der Pensionsversicherungsanstalt.
Evidenzbasierter Ansatz
Um diesen Patienten zu helfen, wurde nun im Zuge des umfassenden Umbaus des kardiologischen Rehabilitationszentrums Felbring ein Pilotprojekt gestartet. "Psychiater und Psychotherapeuten widmen sich künftig dem psychischen Zustand von schwer Herzerkrankten", sagt Primar Dr. Johann Mikl, Ärztlicher Leiter des Rehabilitationszentrums Felbring. 25 der insgesamt 120 Betten stehen Patienten mit psychischen Belastungen zur Verfügung. "Unser Ziel ist es, die Betroffenen wieder in ein funktionierendes Arbeits- und Familienleben zu führen und damit Arbeitslosigkeit und Pflege zu verhindern", so Mikl. "Damit geht die Rehabilitation weg von einem "Funktionieren" des Organs und hin zu einem biopsychosozialen Modell, das die psychische Betreuung in Einzel- und Gruppenberatungen sowie im Entspannungstraining vorsieht", erklärt Dr. Martin Skoumal. Das Projekt wurde im Juni bereits mit zwölf Patienten gestartet. Sie bleiben für vier Wochen in der Klinik, nach weiteren fünf Monaten verbringen sie weitere zwei Wochen in Felbring und reflektieren den bisherigen Erfolg der Rehabilitation.
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