MeinMed Baden
Herzschwäche: Wie man ohne OP gesund wird
BADEN. Am vergangenen Donnerstag hat der Facharzt für Kardiologe und Innere Medizin Paul Vock einen höchst anschaulichen Mein Med Abend gestaltet.
Herzklappenerkrankungen sind häufig. Wie man diese ohne Operation auch gut behandeln kann, war Thema des Abends und viele interessierte Mein Med-Studierende waren im Saal der Sparkasse, um medizinische Informationen aus erster Hand zu erhalten.
Grundsätzlich unterscheidet man 2 Arten von Herzklappenerkrankungen:
Klappenstenose: In diesem Fall ist die Öffnung der Klappen durch Verengungen oder Verkalkungen beeinträchtigt, das Blut staut sich vor der Klappe und muss mit erhöhtem Druck durch die Verengung gepumpt werden.
Klappeninsuffizienz: Die Klappen schließen nicht mehr richtig, sodass das Blut aus der Kammer zurück in den Vorhof oder aus der Schlagader zurück in die Kammer fließt.
"Dabei kommt eine Verengung der Aortenklappe am häufigsten vor, gefolgt von einer Undichtheit der Mitralklappe. Beide Erkrankungen – Stenose (Verengung) und Insuffizienz (Undichtheit) – führen aber unabhängig von Mitral- oder Aortenklappe dazu, dass das Herz nicht mehr so effektiv arbeiten kann wie es soll und sich im Verlauf der Erkrankung eine lebensgefährliche Herzschwäche entwickelt", so Facharzt Paul Vock.
Viele Ursachen
Ursachen für Herzklappenerkrankungen sind in den meisten Fällen degenerative, also altersbedingte Veränderungen im Lauf des Lebens. Nur in 10 % der Fälle sind defekte Herzklappen angeboren oder Ursache von Fehlstellungen, die zu schnellerer Abnutzung führen. Akut können Herzklappenerkrankungen als Folge eines Herzinfarktes oder einer Herzklappenentzündung auftreten und – sehr selten – als Folge schlecht oder gar nicht behandelter Mandelentzündungen durch Streptokokken oder durch Herzmuskelinfektionen.
Symptome und Therapie
Die häufigsten Erkrankungen betreffen die Mitral- und die Aortenklappe. Ist die Mitralklappe undicht (insuffizient), wird das Herz aufgrund eines steigenden Blutvolumens überlastet. hier unterscheidet man zwischen einer Links- und einer Rechtsherzinsuffizienz. Im ersten Fall (Linksherz) sind die Klappen verengt oder undicht, das Blut staut sich in der Lunge und es kommt zu Atemnot . Im Falle einer Rechtsherzinsuffizient kommt es zu Bauchwasser, Wasser in den Venen und Beinen. In diesem Fall kann ein Mitralclipping die Lebensqualität und Lebenserwartung enorm verbessern. Dabei wird ein Clip über eine kardiologische Intervention (keine Operation) eingebracht, sodass die Herzklappe wieder richtig funktioniert. Die TAVI-Methode eignet sich zur Behebung von Aortenstenosen. Dafür eignen sich zwei Methoden. Einerseits kann ein selbstexpandierendes System, also eine Klappe aus biologischem Material eingebracht werden. Andererseits ist es möglich, eine Klappe mithilfe eines Mini-Ballons einzubringen.
Derartige Interventionen dauern etwa 20 Minuten, "Österreich ist im Bereich dieser Implantationen im Vorfeld was die Anzahl der Interventionen betrifft", so Mediziner Paul Vock. Weitere Informationen: www.Meinmed.at
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