Zum Welttag der Buchliebhaber
Lese-Fans und wie sie es geworden sind
Am 9. August ist der Welttag der Buchliebhaber, die Bezirksblätter suchten solche in Stadt und Bezirk auf und fragten nach Vorlieben, Lieblingsbüchern und wie sie überhaupt zum Lesen gekommen sind.
WIENER NEUSTADT, BEZIRK (von Doris Simhofer, Karl Kreska und Mirjam Preineder). Marion Götz ist Leiterin der "Bibliothek im Zentrum" und hat berufsbedingt immer viel zu lesen. Privat hat sie zuletzt Johannes Hubers Buch "Der holistische Mensch" gelesen. "Ein hoch interessanter Ansatz, ich werde das Buch sicher ein zweites Mal lesen", so Marion Götz. In ihrem Urlaub in Apulien hatte sie Vea Kaisers "Rückwärtswalzer" mit im Gepäck und war von dem 432-Seiten-Werk der österreichischen Jung-Autorin begeistert: "Sie kann wunderbar erzählen, hat eine Familiengeschichte geschrieben, die immer wieder überraschende Wendungen bringt", schwärmt Marion Götz. Sie schätzt aber auch die Selbst-Ironie eines John Irving, der in ihrem privaten Regal ebenfalls einen Fixplatz hat.
Leseabende in der "Bibliothek im Zentrum"
Die Lust am Lesen entfacht Götz aber auch in der Bibliothek im Zentrum. Jeden Mittwoch finden ab 19 Uhr Leseabende statt, so etwa am 11. August mit einem Geburtstagsfest für Annemarie Moser in der Bibliothek im Zentrum, am 18. August mit dem Club Poesie bei Rinaldas Würstelstand oder jeden Dienstag ab 14 Uhr mit einem speziellen Kinderprogramm.
Im Gymnasium Leseleidenschaft entfacht
„Zu wenig Zeit zum Lesen hat man als Leseratte immer“, so Günter Glantschnig. „Lesen ist seit ich lesen kann, eine Leidenschaft von mir. Im Gymnasium hatten wir einen Professor, der viel, vor allem moderne Literatur mit uns las, wie zum Beispiel Wolfgang Borchert, dessen Kurzgeschichten, wie „Nachts schlafen die Ratten doch“, „Die Küchenuhr“ oder „Mein bleicher Bruder“ ich besonders mochte. Heute lese ich mehr Lyrik und Romane. Es war für mich bald klar, dass ich einmal Deutsch unterrichten werde, was ich auch tat und habe es nie bereut.“
Schon als kleines Kind
Helga Pichlhöfer entstammt einer alten Buchdruckerfamilie: „Mein Vater hat Druckfahnen korrigiert und mir als kleines Kind „Pole Poppenspäler“ vorgelesen, so bin ich mit Literatur aufgewachsen. Als ich vier war, lernte mein Bruder „Der Zauberlehrling“, ich konnte es schneller als er. Als Kind hatte ich nur ein richtiges Buch, aber Millionen nicht gebundene. Jetzt habe ich eine ordentliche Bücherwand.“
Pichlhöfer hat die Ausbildung zur Erwachsenenbildnerin gemacht, und leitet seit 20 Jahren einen Lesekreis, in dem eine große Bandbreite an Büchern gelesen und diskutiert wird. Sie erzählt: „Mein Lieblingsbuch heuer ist ‚Die Dame mit der bemalten Hand’, ein Historienroman, der sehr einfühlsam und detailreich nachempfindet.“
Als Vorlesepartnerin bringt sie Kindern das Lesen nahe, und gibt ihre Liebe zu Büchern weiter.
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