Obst und Gemüse sind kein Müll
WIENER NEUSTADT/BEZIRK. Bio, regional und schön muss es sein. Schönheitsmakel sind bei Obst und Gemüse nicht erlaubt. Nur mit perfekten Äußeren landen Kartoffeln, Zwiebel, Karotten, Tomaten, Gurken und Obst in den Regale der Supermärkte. Dafür enden Tonnen von Obst und Gemüse 2. Wahl auf dem Komposthaufen, in Biogasanlagen oder werden einfach wieder eingeackert.
"Im Bezirk Wiener Neustadt stellt sich dieses Problem nicht. Da wir kein Gemüseanbaugebiet sind. Die wenigen Bauern, die Gemüse anbauen haben sind Direktvermarkter die über ihre Hofläden die Produkte verkaufen", kennt Bezirksbauernkammer-Obmann Josef Fuchs das Problem mit der Gemüsevernichtung nicht.
Verwendung statt Verschwendung
Bei der großen Verschwendung will REWE nicht mehr mitmachen. In den Regalen von Billa, Merkur und Adeg sollen ab Oktober Produkte mit Schönheitsfehlern zu finden sein. Obst und Gemüse werden zu einem günstigeren Preis als herkömmliches anlassbezogen und je nach Verfügbarkeit angeboten.
"Ich halte diese Aktion für vernünftig, da Lebensmittel mit kleinen Abweichungen der Qualitätsstandards nicht auf dem Kompost landen sollten. Als Bezirksbauernkammerobmann freue ich mich über derartige Denkansätze und hoffe, dass die Konsumenten auch danach greifen", kann Fuchs der REWE-Initiative etwas abgewinnen.
Günstige Alternative
Einer der wenigen Nutznießer dieser Vorsortierung in Supermärkten ist der Wiener Neustädter Sozialmarkt (SOMA). Leiterin Claudia Schörner: "Ob Kleingärtner, Bauern aus der Umgebung oder Großlieferanten, wir freuen uns über das Gemüse, das nicht der üblichen Norm entspricht." So gibt es an manchen Tagen eben "Gurken, die wie eine Kranzel-Extra geformt sind oder über ganz kleine Paprika." In den SOMA-Märkten wird dann das nichtgenormte Gemüse zu besonders günstigen Preisen an sozial schwache Menschen verkauft.
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