Prozess am Landesgericht Wiener Neustadt
Streit um Rollrasen endete mit Messerattacke
WIENER NEUSTADT. Wegen des Verbrechens des versuchten Mordes muss sich ab heute, 17. November, der türkisch-stämmige Österreicher Mehmet B. (35) vor einem Geschworenengericht verantworten. Die Verhandlung ist auf zwei Tage anberaumt.
Staatsanwalt Markus Bauer eingangs: "Dem Angeklagten gingen die Sicherungen durch. Er holte sich vom Auto ein Stanleymesser und stach dem Opfer in die Brust." Skeljzen B. erlitt dabei einen Lungenkollaps und befand sich in Lebensgefahr.
Streit um Rasenverlegung
Zurück zum 24. April dieses Jahres: Ein scheinbar banaler Streit führte zu diesem verhängnisvollem Showdown. Ein von Skeljzen B. beim Angeklagten angeblich mangelhaft verlegter Rollrasen, 300 fehlende Euro zur Anschaffung einer zusätzlichen Grünfläche - aus dem Vier-Augen-Gespräch wurde eine Auseinandersetzung mehrerer Personen, türkischer und österreichischer Herkunft (mit türkischen Wurzeln). Jeder brachte Unterstützung mit, am Josefsplatz in der Josefstadt prügelte man auf sich ein. Sowohl Mehmet B. als auch Skeljzen B.m landeten im Neustädter Krankenhaus. Wo danach in der Spitalsgasse Mehmet B. zum Messer griff und seinen Widersacher aufschlitzte.
Vor den Geschworenen und Vorsitzender Richterin Birgit Borns bekannte sich Mehmet B., schuldig, dass er zugestochen habe, jedoch wollte er den Mann nicht töten: "Ich wollte, dass er auch ein bisschen eine Verletzung hat." Sein Anwalt Manfred Arbacher-Stöger: "Er hat in einer Fleischhauerei gearbeitet, also er hätte ihn mit dem Messer gezielt töten können."
Das Wirrwarr des Streits am Josefsplatz wurde durch eine bereits erfolgte Gerichtsverhandlung, bei der sowohl Angeklagter als auch Opfer frei gingen, zumindest teilweise gelöst. Im Falle des Mordversuchs steht noch eine längere Verhandlungsstrecke mit Einvernahmen von Zeugen, Ärzten und Polizisten an.
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