Prozess am Landesgericht Wiener Neustadt
Syrer soll "Türlsteher" vor Disco niedergestochen haben
WIENER NEUSTADT. Heute, Dienstag, muss sich der 22-jährige Syrer Abdullah Sch. wegen versuchten Mordes und versuchter schwerer Körperverletzung vor einem Geschworenengericht (Vorsitz Hans Barwitzius) verantworten. Dem Asylanten wird vorgeworfen, dass er am 15. September des Vorjahres einen Sicherheitsmann eines Wiener Neustädter Lokales in der Fischauer Gasse ein Messer in den Hals gerammt und diesen dabei lebensgefährlich verletzt habe. Weiters soll der Angeklagte die Frau des Sicherheitsmannes niedergeschlagen haben.
Bericht in den Bezirksblättern
Vor Gericht bekannte sich der Mann nur schuldig, dass er verbotener Weise ein Messer bei sich habe (aus einem Vorverfahren wurde ein Waffenverbot über ihn verhängt), nicht aber, dass er auf sein Opfer eingestochen habe. Die Aussage Abdullah Sch.'s: "Er ist mit seinem Hals in das Messer gestürzt."
Nachmittag kommen die Zeugen
Nachdem am Vormittag der Angeklagte einvernommen wurde, müssen gerade jetzt - am Nachmittag - das Opfer und die Zeugen aussagen. Dabei stützt sich Sch.'s Verteidiger Gerhard Schultschik auf unterschiedliche Wahrnehmungen zur Tatzeit. Schultschik: "Es gilt genau zu trennen, was objektiv passiert ist und was mein Mandant wahrgenommen hat. Er fühlte sich in einer Notwehrsituation." Damit meinte der Anwalt, dass eine erhebliche Anzahl an Disco-Besuchern auf den Syrer losgegangen sein soll, weil dieser mehrere Frauen belästigt haben soll.
Fix ist: Das Messer verfehlte die Halsschlagader nur um einen Millimeter...
Fix ist: Es war Marihuana und viel Alkohol im Spiel.
Fix ist: Staatsanwalt Erwin Blümel fordert auch eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher im Falle einer Verurteilung.
Ein Urteil wird in den Abendstunden erwartet.
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