Soooo schöööön (soooo teuer)! Pläne für FH-Erweiterung am Standort Karmeliterkirche

Ein sechstöckiger gläserner Wissensturm wird Zentrum des neuen Baus sein. | Foto: Architekturbüro Scheibenreif
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  • Ein sechstöckiger gläserner Wissensturm wird Zentrum des neuen Baus sein.
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Das „Jahrhundert-Projekt“ der Erweiterung der Wiener Neustädter Fachhochschule am Standort der Karmeliterkirche in der Innenstadt nimmt konkrete Formen an. Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger gemeinsam mit der Führung der Fachhochschule und Architekt DI Karl Scheibenreif nunmehr die detaillierten Pläne. Diese sehen rund um die Karmeliterkirche eine neue Gesamtgeschossfläche von 10.000 Quadratmeter für die Fachhochschule vor. Baubeginn ist im Frühjahr 2017, zwei Jahre später wird der Studienbetrieb aufgenommen.

„Mit diesem Projekt wird Wiener Neustadt endlich auch im Herzen zur Studentenstadt. Wenn ab 2019 bis zu 600 Studierende und dutzende FH-Mitarbeiter an diesem Standort sein werden, dann ist das ein ganz wesentlicher Impuls für unsere Innenstadt“, so der Bürgermeister. Schneeberger sieht aber auch noch zusätzliche Aspekte dieser Erweiterungsmaßnahme: „Wir festigen damit natürlich auch unseren Status als Bildungs- und Forschungsmetropole, setzen ein starkes Zeichen in der Städteplanung und unterstützen durch das Investment auch ganz wesentlich die heimische Bauwirtschaft. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass gerade ein Wiener Neustädter Architekt den europaweiten Wettbewerb unter 48 Interessenten gewonnen hat.“

Seitens der FH zeichnet Prokurist Mag. (FH) Mag. Peter Erlacher für die Abwicklung und Organisation des Erweiterungsprojekts verantwortlich: „Für die Fachhochschule ist das klarerweise ein Meilenstein, von dem wir noch vor wenigen Jahren niemals zu träumen gewagt hätten. Wir haben damit eine einmalige Möglichkeit, ein Ambiente aus Moderne und Geschichte zu schaffen und Wiener Neustadt in der Außenwahrnehmung noch stärker als Hochschulstandort zu etablieren. Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr und an die innerstädtischen Infrastruktur-Einrichtungen ist für die Studierenden und Mitarbeiter natürlich perfekt. So profitiert sowohl die Stadt als auch die FH von diesem neuen Standort – eine echte ‚Win-win-Situation!‘“

Architekt DI Karl Scheibenreif, der mit der „ARGE Scheibenreif – Strixner‘ den Auftrag für die Planung des neuen FH-Standortes erhalten hat, zum Projekt: „Als Wiener Neustädter freut es mich ganz besonders, diesen Wettbewerb gewonnen zu haben und dieses seit Jahren leerstehende Objekt einer neuen Nutzung zuführen zu können. Bei der Gestaltung gab es drei wesentliche Grundsatzüberlegungen: Erstens, den Bestand möglichst effektiv zu nutzen. Zweitens, das beeindruckende Kirchenschiff wieder in seiner ursprünglichen Form herzustellen. Und drittens, die erforderlichen Zubauten nur in wenigen Dreh- und Angelpunkten an den Bestand anzudocken. So bleibt die beeindruckende Präsenz des denkmalgeschützten Objekts erhalten. Gleichzeitig entsteht aber trotzdem ein interessantes Wechselspiel zwischen Alt- und Neubau, das auch mit allen Grundsätzen des Denkmalamts vereinbar ist.“

Das Konzept im Detail

Der Haupteingang orientiert sich Richtung Grazer Straße und somit zur Innenstadt.
Davor wird ein großzügiger Vorplatz geschaffen, der gegen Süden mit einem elegant schwebenden Gebäudeflügel gefasst wird, der auch den Anschluss an die Bestandsbebauung herstellt.
Im Norden schließt ein 3-geschossiger Zubau an das Kirchenschiff an.
Der historische Klosterhof bleibt weitgehend unangetastet. Nur ein eleganter, gläserner Zubau fügt sich zwischen die historische Struktur.
Im Osten wird ein 6-geschossiger, ovaler „Wissensturm“ errichtet, der die großen Vortragssäle und das „Audimax“ beherbergt.
Südseitig wird ein weiterer Zubau errichtet.
Der zentrale Entwurfsgedanke einer offenen Bibliothek wurde mit dem Wunsch, das barocke Kirchenschiff in seiner ganzen Größe wieder erlebbar zu machen, kombiniert. Die so neu entstehenden Galerien bieten genug Platz für Lese- und Studierzonen, können aber auch gemeinsam mit dem Hauptraum für Veranstaltungen genutzt werden.
Alles in allem entsteht ein „bewegter Campus“, ein Geflecht aus Bereichen für Kommunikation, offenes Lernen und Miteinander, aber auch erforderliche Rückzugs- und Studierzonen.

Status Quo und Übersiedlungspläne der Fachhochschule

Derzeit rund 2.600 Studierende in Wiener Neustadt – dazu kommen die rund 600 Studierenden der Fern-FH, die ebenfalls nach Wiener Neustadt übersiedelt.
Derzeit mehr als 300 Mitarbeiter und rund 1.350 Referenten.
Bis ins Jahr 2020/21 wird ein Plus von 600 Studierenden in Wiener Neustadt erwartet – dazu kommt der zusätzliche Platzbedarf für die Fern-FH.
Aus heutiger Sicht sollen folgende Teile der Fachhochschule in die Innenstadt kommen:
Große Teile der Fakultät „Wirtschaft“
Bibliothek
Studier- und Lernräume für alle Studierenden
Teile der Verwaltung und des Managements.
Der Campus in der Civitas Nova wird weiterhin zu 100% benötigt.

Zeitplan und Finanzierung

Notwendige Absiedelung Klinikum-Verwaltung und Ärztezimmer: Ende 2016 (bekommen neue Räumlichkeiten auf dem Klinikareal) – Männergesangsverein und Bürgerkorps werden in der FH verbleiben können
Baubeginn: Frühjahr 2017
Fertigstellung: Ende 2018
Besiedelung und Studienbeginn: Frühjahr 2019
Finanzierung: je 6 Millionen Euro durch Stadt Wiener Neustadt und Land NÖ, 10 Millionen Euro durch FH

Geschichte der Karmeliterkirche

Der barocke Kirchenbau und das Kloster wurden im 17. Jahrhundert vom Karmeliterorden errichtet, der die Liegenschaft von der Deutschordenskomtur übernommen hat.
Unter Kaiser Joseph II. wurde auch die Karmeliterkirche entweiht und 1787 an einen deutschen Fabrikanten verkauft. Dieser verkleinerte das Kirchenschiff und verwendete die Räume als Kleiderfabrik.
1904 wurde das Anwesen von der Stadt Wiener Neustadt erworben und als Witwenheim genutzt.
Von 1908 bis 1955 war in der Karmeliterkirche ein Kino untergebracht.
Danach verwendete die Stadt die Räumlichkeiten für Kunstausstellungen.
2008 ging die Karmeliterkirche im Zuge der Krankenhausübergabe an das Land NÖ über und wurde seither für Räumlichkeiten der Krankenhausverwaltung und als ärztedienstlicher Raum genutzt.

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