Streit um das Stadtheim - Die Roten befürchten: Die Alteneinrichtung steht vorm Verkauf.
Von Karl Kreska und Peter Zezula.-
Die Bevölkerung spricht über das Traude-Dierdorf-Stadtheim liebevoll von einem "Vier-Sterne-Hotel". Es gehört zur Stadt wie der Corvinusbecher, der Wasserturm oder der Akademiepark. Ein Wahrzeichen, das für Menschlichkeit und Altenbetreuung steht. Dieses Wahrzeichen, so befürchten SP-Vizebürgermeister Horst Karas und sein Gemeinderat Marco Sodomka, soll jetzt an einen großen Pflegeanbieter verkauft werden. Die beiden: "Jetzt beginnt der Ausverkauf der Stadt."
Karas' Befürchtungen gehen in Richtung Qualität: Ein privater Anbieter (Karas vermutet den Spezialisten "SeneCura") wird niemals diese Betreuungsqualität liefern, die momentan geboten wird. Weiters: "Momentan sind 194 echte Wiener Neustädter im Stadtheim untergracht. Dem Privaten wird es egal sein, woher die Menschen kommen."
Versammlung einberaumt
Am Mittwoch hat Bürgermeister Klaus Schneeberger die Bediensteten zu einer Versammlung geladen. Karas: "Das bestätigt unseren Verdacht, jetzt wird das Personal informiert." "Völliger Unsinn", kontert Bürgermeister Klaus Schneeberger. "Genau wegen dieser Gerüchte wollen wir den Angestellten berichten, was wirklich los ist." Schnee spricht von einem "Angst schüren der SPÖ" und erklärt: "Im Rahmen des Budgetsanierungsverfahrens werden alle Posten, die ein Minus aufweisen, durchforstet und hinterfragt. Da gibt es keine Tabus. Auch beim Stadtheim werden alle Fakten geprüft und dann erst über eine stadteigene Umstrukturierung oder eine Lösung mit einem Anbieter entschieden."
Das jährliche Minus im Stadtheim soll rund 400.000 Euro betragen.
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