Tierschützer*innen im Visier
Auf der Fahndungsliste

Foto: WebTechExperts on Pixabay

Es ist nichts wirklich Neues, dass Tierschützer*innen angefeindet, angepöbelt, beschimpft, diffamiert und sogar tätlich angegriffen werden. Man gewöhnt sich daran. Schließlich hat man, wenn man sich für Tiere einsetzt, nur zwei Möglichkeiten. Entweder man gibt dem Druck nach und lässt es, reiht sich ein in die große Menge derer, die Tierleid vielleicht schlimm finden, aber ansonsten nicht weiter darüber nachdenken. Augen zu, Ohren zu – nichts hören, nichts sehen. Die zweite Möglichkeit ist, dranzubleiben und mit diesen Unannehmlichkeiten zu leben. Schließlich weiß man, das man etwas macht, was wichtig und richtig ist, auch wenn es nicht allen gefällt. Anfeindungen gehören dazu, doch was wir auf der Haustiermesse in Wr. Neustadt erlebt haben, das war etwas, woran wir noch nicht gewöhnt sind – und woran wir uns auch nicht gewöhnen dürfen, wir standen auf der Fahndungsliste.

Vorweg gehört noch gesagt, dass tatsächlich jedes Jahr diese Messe, die immer Anfang September stattfindet, Menschen diese besuchen, um zu sehen, wie mit den Tieren umgegangen wird. Schließlich gibt es gesetzliche Mindeststandards, an die man sich halten sollte. Ob die gut oder schlecht sind, zu weit gehen oder zu lasch sind, darüber kann man natürlich diskutieren. Fakt ist aber, dass die gegebenen Gesetze einzuhalten sind. Wenn man sich daran hält, dann darf man auch kein Problem mit Tierschützer*innen haben, denn die können dann höchstens lobend erwähnen, dass es den Tieren, trotz Messestress, der bei einer Veranstaltung in der Größenordnung durch Licht, Lärm und viele Menschen, relativ gut geht. Wenn dem nicht so ist, dann wird zunächst mit den Menschen vor Ort gesprochen und wenn diese kein Einsehen haben oder nichts ändern wollen, dann werden diese Vorkommnisse zur Anzeige gebracht. Es war tatsächlich die letzten Jahre immer so, dass es Gründe für Anzeigen gab. Nun hat der Veranstalter die Möglichkeit, diese Gesetzesverstöße zu unterbinden. Hätte. Tut er aber nicht. Über die Gründe darüber kann man nur spekulieren. Man könnte annehmen, dass ihm die Tiere egal sind, so lange er genug Aussteller*innen hat, die bezahlen. Da drücken wir doch schon mal beide Augen ganz fest zu. Also er hat offensichtlich kein Interesse daran, zu Verbesserungen beizutragen. Er unterbindet nicht die Gesetzesverstöße, sondern er hat einen völlig anderen Weg eingeschlagen, indem er die Tierschützer im wahrsten Sinne des Wortes verfolgt.

Jede*r Mitarbeiter*in hat auf dem Handy eine Reihe von Fotos, mit deren Hilfe bereits beim Eingang kontrolliert wird, ob nicht jemand kommt, der sich auf dieser Fahndungsliste befindet. Diese Person wird dann gar nicht eingelassen. Darüber hinaus wird jede*r bespitzelt, verfolgt und ausgefragt, die/der sich in ihren Augen merkwürdig benimmt, also z.B. Fotos macht, was schließlich bei einer öffentlichen Veranstaltung nicht verwunderlich ist. Haben sie den Eindruck, dass man sich zu verdächtig verhält, wird man hinausgeworfen. Aber damit nicht genug, denn es wird einem auch noch nachgegangen bis zum Auto, wohl, damit auch die Autonummern notiert werden können. Gerade in diesem Jahr geschahen wieder einige Vorfälle, die wir trotz der erschwerenden Bedingungen dokumentiert haben und da wir nicht einmal die Möglichkeit hatten, darüber zu reden, auch zur Anzeige bringen werden.

Bei jedem Besuch einer solchen Messe, bei der lebende Tiere ausgestellt werden, sollte man daran denken, wie es diesen damit geht und ob man das wirklich unterstützen will. Selbst von anderen Besucher*innen wurde auf Missstände hingewiesen, was von Veranstalterseite negiert wurde. Schließlich waren sie zu sehr damit beschäftigt, Tierschützer*innen ausfindig und unschädlich zu machen.

Heuer ist es geglückt und es war uns möglich, umfassend zu dokumentieren. Nun stehen diese Personen auch auf der Fahndungsliste, aber das ändert nichts. Wir werden auch nächstes Jahr wieder da sein und uns um die kümmern, die zu solchen Veranstaltungen gezwungen werden, ohne Rücksicht darauf, wie es ihnen damit geht. Allerdings bestünde die Möglichkeit, dass man diese Zustände beseitigt, so dass es nichts zu beanstanden gibt. Wir werden sehen, ob ein Umdenken erfolgt. Wir würden es uns wünschen.

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