Rugby – der Sport der Gentlemen!
WIENER NEUSTADT. Martin Leidl, Trainer des Wiener Neustädter Rugbyclubs Wombats steht den Bezirksblättern Rede und Antwort. Warum für ihn gerade Rugby, wo doch Fußball in unseren Breiten viel beliebter und anerkannter ist, alles ist!
BEZIRKSBLÄTTER: Früher warst du Fußballer, jetzt Rugbyspieler – was hat dich dazu bewogen den Sport zu verändern?
Leidl: Ich war immer schon ein sehr sportaffiner Mensch. Vor allem Teamsportarten faszinieren mich. Dass ich zum Rugby kam war eher Zufall. Einige Zeit spielte ich parallel zu Rugby auch noch Fußball, aber umso länger ich mich mit Rugby beschäftigte umso klarer wurde mir, dass im Fußball so einiges schief lauft.
BEZIRKSBLÄTTER: Kann man die beiden Sportarten vergleichen?
Leidl: Auf den ersten Blick lässt nicht viel darauf schließen, aber bei genauerer Betrachtung kann man durchaus Parallelen zu beiden Sportarten finden. Rugby ist aus einer frühen Urform des Fußballs entstanden, als es noch kaum Regeln gab. Daher gibt es Gemeinsamkeiten, wie z.B: das Spielfeld, man spielt auf Tore, es gibt Out-Einwürfe, Freistöße, selbst die Positionen sind mit Fußball vergleichbar. Zu Beginn war selbst die Form des Balles gleich, aber man erkannte schnell, dass eine elliptische Form das Passen mit der Hand vereinfachen würde. Der größte Unterschied, liegt in der Philosophie der beiden Sportarten. Beim Rugby geht es bei aller Härte und Intensität, um Respekt. Respekt vor dem Gegner, Schiedsrichter, Publikum und den eigenen Mitspielern. Nicht selten kommt es in einem Spiel zu Meinungsverschiedenheit zweier Gegenspieler, aber sobald das Spiel beendet ist, zollt man den überlegen Gegner Respekt und gratuliert ihm zum Sieg, bzw. man feiert seine eigene Siege mit bedacht und denkt dabei ,dass es immer eine Verlierer gibt. In Sachen Fairness, Sportmanship und Respekt können die Fußballer viel vom Rugby lernen.
BEZIRKSBLÄTTER: was ist besonders schwer am Rugby? Bzw welche Spielzüge waren für dich besonders schwer/ leicht.
Leidl: Die Schwierigkeit am Rugby ist die Komplexität. Es gibt, im Vergleich zum Fußball, sehr viele Regeln, die es selbst für gestandene Profis oft nicht ganz leicht macht. Rugby ist nicht ohne Grund, der Teamsport mit der höchsten Akademikerdichte.
BEZIRKSBLÄTTER: wie oft trainierst du?
Leidl: 2 bis 3 mal pro Woche haben wir im Team Training, dazu kommt noch 2 bis 3 mal selbständiges Ausdauer und Krafttraining. Und die Nationalteam-Trainings. Ca. 20 Wochenenden im Jahr
BEZIRKSBLÄTTER: wie trainiert ihr?
Leidl: Grundsätzlich ist jeder Rugbyspieler für seinen physischen Zustand selbst verantwortlich. Das gilt vor allem im Profibereich. Soll heißen, die regulären Teamtrainings werden hauptsächlich zum trainieren der Skills, Spielzüge und Taktik genutzt. Für Ausdauer und Krafttraining sind die Spieler Großteils selbst verantwortlich. Aber da man einige Wombats zu ihrem Glück zwingen muss, ist Ausdauer und Krafttraining ein fester Bestandteil unseres Teamtrainings. ;)
BEZIRKSBLÄTTER: welche Position spielst du?
Leidl: Vor kurzem wurde ich von meinen Nationalteam-Trainer auf einer neuen Position angelernt, die ich jetzt auch vermehrt bei den Wombats spiele. Meine Position, Nummer 8 (die Position heißt wirklich so).
BEZIRKSBLÄTTER: Was sind deine Ziele?
Leidl: Meine Ziele sind, es noch paar weitere Jahre, eine tragende Rolle im Nationalteam zu spielen. bzw die Wombats weiter auf einen erfolgreichen Weg begleiten.
BEZIRKSBLÄTTER: Deine größten Erfolge?
Leidl: 3x en suite Meister in der Nationalliga mit dem Wombats. 20 Länderspiele.
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