Arbeitslosigkeit in Wr. Neustadt steigt weiter an

Mevlüt Kücükyasar, Leiter des AMS Wiener Neustadt: Jugendliche am stärksten betroffen. | Foto: Simhofer
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Aktuell sind in Wiener Neustadt 7.730 Menschen als arbeitslos gemeldet oder in einer Schulung des AMS. Die krisenbedingte Arbeitslosigkeit liegt bei plus 923 Personen.

WIENER NEUSTADT. Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich gegenüber dem Vormonat wiederholt verschärft.  Im Dezember lag die Zahl der Arbeitslosen wegen des Lockdowns und aus saisonalen Gründen bei 7.730 Menschen. Im Vergleich zum Dezember des Vorjahres ist die Arbeitslosigkeit um 923 (+14 Prozent) höher und im Vergleich zum Vormonat um 737 (+10 Prozent) höher. „Nach der Rekordarbeitslosigkeit im April ist die Zahl der Arbeitslosen aufgrund der Lockerungen im Sommer deutlich zurückgegangen. Die aktuellen Einschränkungen bremsen den Erholungsprozess deutlich und wirken sich negativ auf den Arbeitsmarkt aus“, erklärt Mevlüt Kücükyasar, Leiter des AMS Wiener Neustadt.

Jugendliche am stärksten betroffen

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber Mai 2019 trifft Männer wie Frauen in etwa dem gleichen Ausmaß, dies gilt auch für die Altersgruppen. Nur bei den Jugendlichen ist das Plus mit knapp 29 Prozent und bei den Ausländern mit rund 20 Prozent deutlich stärker als jenes der Älteren über 50. „Trotz der schwierigen Lage am Arbeitsmarkt ist es uns gelungen den Anstieg der Arbeitslosen der Generation 50+ zu bremsen. Mit einem Plus von 12,5 Prozent verzeichnet hier das AMS Wiener Neustadt im Dezember einen niedrigeren Anstieg als im niederösterreichweiten Durchschnitt (plus 15,4 Prozent)“, erklärt Geschäftsstellenleiter Kücükyasar.

Nach Branchen gab es im Bauwesen mit plus 31 Prozent den größten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auch die Beherbergung und Gastronomie (plus 25,9 Prozent), Handel (plus 21 Prozent) und Herstellung von Waren (plus 20 Prozent) sind stark betroffen.

Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit

Die steigende Langzeitarbeitslosigkeit bereitet dem AMS-Leiter die größten Sorgen. Zumal die Zahl der Langzeitarbeitslosen, das sind Personen, die über einem Jahr arbeitslos gemeldet waren, gegenüber den Vormonaten weiterhin deutlich zunimmt. Mit rund 1.600 Langzeitarbeitslosen liegt Wr. Neustadt um 31 Prozent über dem Vorjahreswert. „Die größte Herausforderung für den Arbeitsmarkt wird sein, der Verfestigung der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Wir müssen und werden alles tun, um den Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen, daher liegt unser Fokus auf der Beratung, Vermittlung und Qualifizierung von Menschen, die von einer längeren Arbeitslosigkeit betroffen sind“ so Kücükyasar.


Die weiterhin angespannte Situation am niederösterreichischen Arbeitsmarkt bleibt auch am Stellenmarkt bemerkbar. Die Wiener Neustädter Betriebe haben dem AMS im Dezember mit knapp 204 freien Stellen um 9 Prozent weniger offene Stellen zur Besetzung gemeldet, als im Vorjahr (-20 Stellen). Aktuell gibt es in Wiener Neustadt rund 630 offene Stellen, die über das AMS ausgeschrieben wurden.

Unterstützung der Vermittlung mit Qualifizierung

„Für arbeitslose Menschen, bei denen eine rasche Arbeitsaufnahme nicht möglich ist, haben wir im AMS eine Qualifizierungsoffensive gestartet. Das Angebot richtet sich einerseits an Jobsuchende, um den beruflichen Wiedereinstieg zu ermöglichen, andererseits an Unternehmen, die in die Aus- und Weiterbildung ihrer Belegschaft investieren möchten und damit für Arbeitsplatzsicherheit und bessere Vermittlungschancen in der Zukunft sorgen. Sowohl für Arbeitslose als auch für Betriebe bedeutet Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Investition in die Zukunft der Menschen und in die Zukunft der Region. Das ist eine gute und bewährte Möglichkeit, die Fachkräfte der Zukunft auszubilden“, so Kücükyasar weiter.

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