Rumpel & Pilzchen
Rettungsmaßnahme für heimische Schwammerl

Das Start-up „Rumpel & Pilzchen“ will vom Aussterben bedrohte, österreichische Gourmetpilze anbauen und vom Wald auf den Teller bringen.
 | Foto: Rumpel & Pilzchen
  • Das Start-up „Rumpel & Pilzchen“ will vom Aussterben bedrohte, österreichische Gourmetpilze anbauen und vom Wald auf den Teller bringen.
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Das namentlich an ein berühmtes Märchen angelehnte Start-up „Rumpel & Pilzchen“ will vom Aussterben bedrohte, österreichische Gourmetpilze anbauen und vom Wald auf den Teller bringen. Mit dieser Idee konnten die jungen Gründer bereits beim NÖ Climathon überzeugen und den ersten Platz erringen. Mit der Unterstützung der FH Wiener Neustadt will das Start-up nun richtig durchstarten und dabei eine Marktlücke schließen.
WIENER NEUSTADT. Heute kennt man etwa 120.000 Pilzarten, nach aktuellen Schätzungen existieren aber weitaus mehr: Bis zu fünf Millionen verschiedene Arten von Pilzgewächsen kann man in der Natur finden. Auf den heimischen Märkten und in der Gastronomie merkt man jedoch nur wenig von dieser immensen Artenvielfalt. Die Zucht von Pilzen ist nämlich komplexer als man vermuten würde. Zudem sind die meisten Sorten aufgrund falscher Bewirtschaftung vom Aussterben bedroht. Auch die Forschung an Pilzen ist kompliziert und wird daher gemieden. Häufig wird daher auf einfach anzubauende Pilze, wie den Champignon, zurückgegriffen.

Rumpel & Pilzchen-Gründer Michael Leitner will diesen Teufelskreis durchbrechen. „Unser Pilzsortiment beruht auf Umfragen bei Wiener Restaurants, die meinten, dass sie gerne besondere Pilze hätten, aber keine bekommen, egal um welchen Preis. Die Marktlücke wollen wir nun schließen und Pilze anbieten, die niemand sonst anbietet. Speziell im Gourmetbereich lässt sich ein starker Trend zur Fleischlosigkeit beobachten“, erklärt Leitner.

Seltene heimische Pilze vor dem Aussterben bewahren

Rumpel & Pilzchen wird künftig bedrohte, seltene Gourmetpilze selbst finden, isolieren und züchten. Das geschieht folgendermaßen: Dem gefundenen Pilz wird etwas Gewebe entnommen. Dieses Stück wird dann gewaschen und von außen sterilisiert. Anschließend wird es in einer Petrischale mit einem Agarmedium platziert, wo der Pilz dann hoffentlich zu wachsen beginnt.

Das zahlt sich doppelt aus, denn so wird der aktive Artenschutz an den wirtschaftlichen Nutzen gekoppelt. Das Pilzsortiment kann dann direkt gekauft oder online bestellt werden. Die bedrohten Gourmetpilze werden somit wieder aus dem Wald auf den Teller gebracht und sorgen zudem für eine Erweiterung der Sortenvielfalt am Markt.

"Unsere Wälder sind eine Schatzkammer - mit Recherche, Ausdauer und Geduld kann man noch immer leckere, seltene Pilzkulturen finden und für deren Erhalt und Wiederansiedlung sorgen. Dabei helfen unsere eigene Forschung, unsere tollen Unterstützer und unser erstes eigenes Pilzlabor", so Leitner.

Durch die Forschung und Zucht der seltenen Fungi entsteht außerdem ein Pool für einzigartige Produktionsstämme und Verfahren, die sonst niemand anbietet. Darüber hinaus wird so eine einzigartige Stammsammlung bedrohter heimischer Schwammerl aufgebaut. Unterstützung erhält das ambitionierte Start-up von der FH Wiener Neustadt. Ab Herbst werden sich FH-Studierende an einem Rumpel & Pilzchen-Projekt beteiligen.

„Wir haben Michael und Rumpel & Pilzchen im Rahmen des an der FH Wiener Neustadt durchgeführten NÖ-Climathon im Mai 2022 kennengelernt und sofort gemeinsame Interessen auch im Austausch mit unseren FHWN-Experten aus Lebensmittel-Produktentwicklung und Nachhaltige Produktion & Kreislaufwirtschaft entdeckt. Wir freuen uns im ersten Schritt über eine Zusammenarbeit mit Michael und seinem Team im Rahmen des Capstone-Course gemeinsam mit internationalen Studierenden der FHWN und zukünftig auf ausgezeichnete und rare Gourmetpilze auf unseren Tellern“, so Dr. Thomas Wally, Leiter des StartUp Centers der FHWN.

Aus Mist wird Gold

Nach der Aufnahme in ein prestigeträchtiges Start-up Inkubationsprogramm steht Rumpel & Pilzchen nun kurz vor seinem Marktdebüt. Aktuell wird noch der erste Produktionsstandort inklusive Labor in Tulln eingerichtet. Darüber hinaus werden derzeit erste Kooperationen mit mehreren Lebensmittelproduzenten finalisiert. Diese werden die Rohstoffversorgung für die Gourmetpilze sicherstellen – mittels Lebensmittelabfällen.

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