Wienerwald/Neulengbach
Drei Monate bedingte Haft für 16-Jährigen
Jugendlicher packte Polizist am Hals.
WIENERWALD/NEULENGBACH. Wegen eines tätlichen Angriffs gegen einen Polizeibeamten und des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt landete ein 16-Jähriger aus dem Wienerwald vor Gericht. Sein reumütiges Geständnis führte zu einem milden Urteil: Drei Monate bedingte Haft (nicht rechtskräftig).
„Es tut mir wirklich ordentlich leid“
, meinte der Bursche. Er begreife gar nicht, wie er so ausrasten konnte, bekräftigte der Jugendliche das Plädoyer von Verteidiger Günther Kieberger und versuchte gegenüber der St. Pöltner Richterin Doris Wais-Pfeffer den Vorfall vom September dieses Jahres zu schildern.
So kam's dazu
Ein Streit mit seiner Mutter, bei dem es um seine abgebrochene Lehre ging, war eskaliert. Sie drohte, ihn in einer betreuten Wohneinrichtung anzumelden. Jemand habe die Polizei gerufen und als die beiden Beamten, die zunächst vollkommen ruhig versuchten, mit ihm zu sprechen, vor ihm standen, rastete er, beeinträchtigt durch seinen Bierkonsum mit ein Promille Alkohol im Blut, abermals aus. Aufgrund seines Verhaltens erteilten die Polizisten ihm ein Betretungsverbot, worauf hin der Jugendliche einen der Beamten am Hals packte und versuchte, ihn in den Schwitzkasten zu nehmen. Dem Angriff folgte die Festnahme, der sich der Bursche zu entziehen versuchte, indem er mit den Füßen um sich trat, bevor er in einer Arrestzelle Zeit zum Nachdenken über sein Verhalten bekam.
Antigewalttraining
Eine Diversion kam für den 16-Jährigen nicht mehr in Frage, eine solche hatte er bereits im Februar vergangenen Jahres. Wais-Pfeffer erteilte ihm jedoch die Weisung, während der dreijährigen Probezeit ein Antigewalttraining zu absolvieren und Bewährungshilfe in Anspruch zu nehmen.
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