Gerichtsprozess
Mann soll trächtiges Schaf vergewaltigt haben
In St. Pölten wurde ein skuriler Fall behandelt: Ein Mann muss sich wegen Tierquälerei verantworten, er soll ein Schaf auf einer Wiese im Wienerwald vergewaltigt haben.
REGION WIENERWALD. „Haben Sie eine sexuelle Vorliebe für Esel oder Schafe?“, so die etwas provokante Frage von Staatsanwalt Thomas Korntheuer an einen 61-jährigen Kroaten, der sich wegen Tierquälerei am Landesgericht St. Pölten zu verantworten hat.
„Weder noch“, antwortete der Beschuldigte, der 2019 an einem Esel und 2022 an Schafen Gefallen gefunden haben soll, wozu er sich in diesem Prozess nicht mehr äußern wollte. Zu dem Vorfall Mitte November 2022 auf einer Wiese im Wienerwald, wo er ein trächtiges Schaf vergewaltigt haben soll, bekannte er sich nicht schuldig.
„Ich habe die Fotos gesehen, die sind furchtbar“,
meinte er und ergänzte, dass man solche Verletzungen mit einem Penis vermutlich gar nicht verursachen könne.
„Wie kommen dann Ihre Spermaspuren an den hinteren Teil des Tieres?“, wollte Richter Slawomir Wiaderek wissen, der die Zufälligkeiten, von denen der Angeklagte sprach, misstrauisch hinterfragte. Zufällig Brot im Auto, mit dem er Tiere füttert, zufällig an einer Wiese gehalten, auf der sich Schafe befanden, die er gefüttert und am Rücken gestreichelt habe und dann noch die Spermaspuren im Genitalbereich des Tieres und in seinem Fahrzeug, die einer Erklärung bedurften.
Das Schaf blutete
Er habe bereits zuvor an einem Wald angehalten und sich dort selbst befriedigt, behauptete der Kroate, der danach jedoch keine Spermareste an seiner Hand bemerkt habe.
Als Zeugin befragt, gab die Besitzerin der Schafherde an, dass sie am 13. November, wie jeden Tag, ihre Tiere zusammenholte und sie aufgrund der Vorkommnisse 2019 und 2022 auch genauer anschaute. Bei einem Schaf sei ihr aufgefallen, dass es aus der Scheide blutet. Gleichzeitig habe sie die Spermaspuren im äußeren Genitalbereich an den Haaren des Tieres bemerkt, die sie für Proben abschnitt. Nach den früheren Vorfällen hatte sie bereits die gesamte Wiese elektrisch eingezäunt und gehofft, dass so etwas nicht mehr vorkomme. Auch diesmal kam es zu relativ hohen Kosten, unter anderem für den Tierarzt, aber auch durch die Fehlgeburt, die sie auf den Missbrauch des Schafes zurückführte. Ihre Schadenersatzforderung wurde seitens der Verteidigung vorerst zurückgewiesen. Darüber hinaus bedarf es eines Gutachtens hinsichtlich der schweren Verletzungen und der Fehlgeburt bei dem Schaf, weshalb Wiaderek vertagte.
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