Lavanttaler Carnica Biene
Lavanttaler Imker sind keine Rassenfanatiker
Lavanttaler Landtagsabgeordnete signalisieren Änderung des umstrittenen Bienenwirtschaftsgesetzes.
FRANTSCHACH-ST. GERTRAUD. Erfreuliche Neuigkeiten gab es bei der Jahreshauptversammlung des "Vereines Lavanttaler Carnica Biene" im Festsaal der Landwirtschaftlichen Fachschule Buchhof. Denn die drei anwesenden Lavanttaler Landtagsabgeordneten Johann Weber (ÖVP), Claudia Arpa (SPÖ) und Harald Trettenbrein (FPÖ) deuteten an, dass das von den heimischen Imkern abgelehnte, derzeit gültige Kärntner Bienenwirtschaftsgesetz in absehbarer Zeit im Sinne des Vereines geändert werden könnte.
Ziel vor Augen
Damit könnte der Verein, der vor nicht ganz einem Jahr gegründet wurde und schon 157 Mitglieder hat, eines seiner zentralen Ziele schneller erreichen als von den Vereinsverantwortlichen erhofft. Mit dem renommierten Schweizer Carnica-Züchter Jakob Künzle hatten der Obmann Werner Pachler, sein Stellvertreter Manfred Sturm, der Kassier Dietmar Maier, die Schriftführerin Andrea Dohr und der Berater Edwin Storfer einen Vortragenden eingeladen, der die Philosophie der Lavanttaler Imker ohne wesentliche Abstriche teilt. Eines der Credos des Schweizers lautet "Wir sollen Imker sein und keine Rassenfanatiker". Damit schlägt er genau in dieselbe Kerbe wie der "Verein Lavanttaler Carnica Biene", der mit Nachdruck fordert, weiterhin mit der bei den meisten heimischen Imkern bewährten Biene, die sie als "Lavanttaler Carnica Biene" bezeichnen, arbeiten zu können.
Streit um die Biene
Nach der derzeit bestehenden gesetzlichen Regelung dürften sie eigentlich nur mit der Kärntner Biene ("Apis mellifera carnica"), die eine natürlich entstandene Unterart der Westlichen Honigbiene ("Apis mellifera") ist, Honig produzieren. Die im Bezirk Wolfsberg bevorzugten "Lavanttaler Carnica Bienen" leben in zirka 12.000 heimischen Bienenstöcken und produzieren schätzungsweise 480.000 Kilogramm Honig pro Jahr. Die Umstellung auf die vom Gesetzgeber geforderte Kärntner Biene wäre mit nicht unerheblichen Kosten für die Hobby- und Berufsimker verbunden. Neben dem wesentlich leichteren Handling der "Lavanttaler Carnica Biene" einer der vielen Gründe, warum sich der Verein schon länger so engagiert für eine Gesetzesänderung bei den politischen Entscheidungsträgern einsetzt.
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Zur Sache:
Die besonderen klimatischen und geografischen Bedingungen im Lavanttal sind die Voraussetzung, dass der Bezirk nicht nur im österreichweiten Vergleich, sondern auch nach europäischen Maßstäben zu den bedeutendsten Regionen bei der Honigproduktion zählt. Honig und Honigprodukte sind bei nationalen Handelsunternehmen ebenso gelistet wie im benachbarten Ausland.
Ein Blick auf die Zahlen macht das nachvollziehbar. "Lavanttaler Carnica Bienen" leben in 12.000 Bienenstöcken und erarbeiten Jahr für Jahr zirka 480.000 Kilogramm Honig. Allein die Familie Sturm in Pollheim betreut 3.000 Bienenvölker. Die Imkerei ist damit mittlerweile der größte österreichische Honig-Produzent und beliefert unter anderem auch Kunden in Deutschland.
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