Geheimnisvolle Propstei
Führung auf dem Zwettler Propsteiberg
GEHEIMNISVOLLE POPSTEI
Im Rahmen einer höchst interessanten Führung mit dem Titel „Geheimnisvolle Propstei“ erzählte der ehemalige Stadtarchivar Friedel Moll allerlei Wissenswertes über dieses einzigartige Zeugnis der frühen Geschichte Zwettls und machte die Besucherinnen und Besucher auf baugeschichtlich und kunsthistorisch interessante Details aufmerksam. Manches Wissen über die Bauwerke am Propsteiberg ist im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen. So kann etwa die Frage nach der Existenz einer Burg der Kuenringer, wie in der Bärenhaut, dem Stift Zwettler Stiftungsbuch erwähnt, nicht beantwortet werden. Wo war diese Burg, wann wurde sie errichte, gibt es baugeschichtliche Hinweise?
Die Propstei Zwettl ist ein ehemaliges Kollegiatstift, eine Gemeinschaft von Weltpriestern. Der Komplex besteht aus einer romanischen Kirche mit der daran anschließenden Michaelskapelle, einem Friedhof mit romanischem Karner und dem eigentlichen Propsteigebäude. Die Propsteikirche wurde Ende des 11. oder Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut und in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts südwestlich durch eine frühgotische Kapelle, die Michaelskapelle, erweitert. Der Karner ist ein spätromanischer Rundbau, der 1383 als Kapelle zum hl. Johannes dem Täufer erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Vor der denkmalgeschützten Anlage befindet eine imposante Kreuzigungsgruppe aus Sandstein.
Dem Erwerb des Gutes Propstei durch die Sparkasse der Stadt Zwettl im Jahr 1882 ist es zu verdanken, dass die Anlage vollständig erhalten blieb. Unsere Sparkasse ist wohl die einzige Sparkasse Österreichs, die im Besitz einer Kirche und eines Friedhofs ist. Die Sparkasse Zwettl Privatstiftung hat dieses kulturell wertvolle Erbe in den letzten Jahren renoviert und kümmert sich auch weiterhin um die Erhaltung der Propstei.
Auch der Russenfriedhof nahe der Propstei, in dessen Mitte ein mit dem Sowjetstern bekrönter Obelisk steht, wurde besucht. Dieser Friedhof wurde 1946 für die in Zwettl verstorbenen Soldaten der Roten Armee angelegt.
Etwa 30 Personen kamen um viel Wissenswertes zu erfahren.
Text und Fotos: © Mag. Brigitte Mayerhofer
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