„Mini-Jetlag“ Zeitumstellung
Von „ois wuascht“ bis „geht mir auf den Zeiger“
Das zweimal jährliche Drehen am Chronometer sorgt regelmäßig für Diskussionen. Die innere Uhr tickt hier bei jedem anders.
ZWETTL. Bei Milchkühen, weiß man, dass sie auf die Zeitumstellung reagieren und beim Melken im Frühjahr mit der Milch geizen. Auch manchen Menschen sieht man den Raub der 60 Minuten im Gesicht an – ganz nach dem Motto: „Die Frühjahrsmüdigkeit gibt es nur, weil im Frühjahr eine Stunde fehlt.“
Nachtaktiver Fuchs
Der Wiener Schauspieler Jürgen Pfaffinger mag Zwettl und besucht regelmäßig die Stadt.
„Das Leben in der Innenstadt ist ein Positiv-Beispiel im Vergleich zu anderen Bezirksstädten“,
meint Pfaffinger. Die Zeitumstellung ist ihm „wuascht“, das frühe Aufstehen um 3:30 Uhr als Ö3-Wecker Nachrichten-Moderator macht ihm nichts aus. Er hat sich schon immer mit dem nachtaktiven Fuchs verglichen. Die Zeitumstellung würde er trotzdem belassen, sonst wäre es im Winter in der Früh noch lange dunkel.
Hahn kräht zu spät
Gabriele Sipöcz aus Zwettl geht die Zeitumstellung auf den "Zeiger" und findet, dass der gewohnte Bio-Rhythmus durcheinanderkommt und es wieder dauert, sich daran zu gewöhnen.
"Als Tier wäre ich ein Hahn und würde im Frühjahr die Leute eine Stunde zu spät aufwecken",
sagt sie,
„ich glaube auch, dass der Spargedanke, der einst dahinterstand, keine Gültigkeit mehr hat".
Schlafende Eule
Der Zwettler Tierarzt Stefan Leisser hat mit der abhanden gekommenen Stunde kein Problem. Er vergleicht sich da mit einer Eule, weil er die Zeit verschlafen würde. Generell sieht er die Zeitumstellung aber als unnötig an. Einer dauerhaften Sommerzeit könnte er etwas abgewinnen:
"Ich freue mich, wenn es länger hell ist."
Anpassungsfähiges Chamäleon
Franziska Ortner, Zwettl, wäre es ebenso lieber, das ganze Jahr Sommerzeit zu haben.
"Ich empfinde den Winter anstrengender, wenn es früher finster wird. Die Wochenenden schmeißen einen aus dem Rhythmus. Ich habe auch gehört, dass es durch die Zeitumstellung aufgrund des Wildwechsels zu mehr Unfällen kommt",
so Franziska. Als Tier wäre sie ein Chamäleon, weil sie sich immer neu anpassen muss.
Am 31. März heißt es also wieder: „Eine Stunde früher raus aus den Federn.“ Wäre man jetzt eine Katze, würde man zumindest einmal im Jahr vor dem „Hungertod-Ritual“ mit dem Futter überrascht werden.
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