Museum in Neupölla
Filminterview mit Zeitzeugin über Entstehung des Truppenübungsplatzes
Das „Erste österreichische Museum für Alltagsgeschichte“ in Neupölla bemüht sich seit seiner Gründung vor 25 Jahren um eine Ergänzung der Objekte und schriftlichen Quellen durch Filminterviews. Ein solches Interview mit Anna Berndl (1901-1996) war 1988 von Manfred Neuwirth von der Medienwerkstatt Wien im Zusammenhang mit dem Tüpl-Film „Erinnerungen an ein verlorenes Land“ aufgenommen worden und wurde am 23. September über 30 Jahre nach seiner Entstehung der Öffentlichkeit vorgestellt.
NEUPÖLLA. Museumsleiter Dr. Friedrich Polleroß skizzierte einleitend die wichtigsten Lebensstationen der Zeitzeugin von der Geburt in Kleinmotten über die Ehe mit dem Schuhmacher Franz Hasenberger in Franzen bis zur Aussiedlung 1939 nach Altpölla. Univ.-Prof. Dr. Christa Hämmerle, die Leiterin der Sammlung Frauennachlässe der Universität Wien, verwies auf zeittypische Phänomene wie Kinderarbeit und Kriegs- sowie Besatzungszeit, betonte aber auch die individuelle Begeisterung von Anna Berndl für die Arbeit bzw. deren Stolz auf sonst von Männern verrichtete Tätigkeiten.
Nachfahrin der Zeitzeugin zu Gast
Der junge Kremser Filmer Christian Jilka hob hervor, dass ihn der Film in eine lange zurückliegende Zeit versetze. Manfred Neuwirth betonte Berndls Dialekt aus der Zeit vor der Verbreitung des Fernsehens, der durch solche Dokumentarfilme für die Nachwelt konserviert werden sollte. Unter den Gästen befanden sich auch zwei Enkelkinder von Anna Berndl, Franz und Elfriede Hasenberger aus Sigmundsherberg, Altbürgermeister Ing. Johann Müllner, Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann und Pauline Gschwandtner von der Waldviertelakademie. Das Museum ist noch bis 26. Oktober jeden Sonn- und Feiertag von 14-17 Uhr geöffnet.
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