Pfandsystem im Blick
Das sind die Flaschenverstecke der Zwettler

- In der Küche oder doch im Kammerl? Je nach Verbrauch brauchen die Flascherl und Dosen unterschiedlich viel Platz.
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Pfandsystem neu: Wo die Leute seit Jänner 2025 die Pfandflaschen und Dosen daheim lagern lagern.
BEZIRK. Der Weg zum Pfandautomaten gehört seit Jahresbeginn beim Supermarktbesuch dazu. Ja, so mancher flucht, schon vor dem Einkaufen in der Warteschlange stehen zu müssen. Dennoch: 76 Millionen Flaschen und Dosen haben die Niederösterreicher mittlerweile schon retourniert. Aber wo wird das Leergut eigentlich in den eigenen vier Wänden versteckt?

- Jede Einweggetränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall mit einem Volumen von 0,1 bis max. drei Liter ist mit einem Pfand von 25 Cent versehen.
- Foto: cf (Symbol)
- hochgeladen von Christoph Fuchs
Spenden bei Gelegenheit
Harald F. aus Zwettl sammelt die Flaschen in einem Sackerl hinter der Küchentür und gibt sie bei Gelegenheit zurück. „Ich habe nicht weit zum nächsten Automaten. Ich entsorge sie ungefähr alle drei bis vier Wochen. Seit man das Geld spenden kann und auch sieht, für welche Organisation man spendet, mache ich das eigentlich immer.“ Seine Lebensgefährtin Elfriede geht um das Geld gleich einkaufen.
Blaue Kritik
Kein Fan vom Pfandsystem ist die FPÖ. Die Blauen haben sogar eine Petition gestartet, damit es wieder abgeschafft wird. „Als jemand, der sich seit Jahren bewusst mit Mülltrennung auseinandersetzt, habe ich Plastikflaschen und andere Verpackungen schon immer sorgfältig über das bestehende Sammel- und Recyclingsystem entsorgt. Für mich persönlich bringt das Pfandsystem daher keinen spürbaren Mehrwert – im Gegenteil: Es wirkt wie ein zusätzlicher Aufwand für jene, die ohnehin verantwortungsvoll handeln. Ich frage mich, ob mit besseren und gezielteren Maßnahmen nicht ebenso viel – oder sogar mehr – für die Umwelt erreicht werden könnte, ohne dabei den Alltag der Konsumenten unnötig zu verkomplizieren“, so Alois Kainz, FPÖ-Bezirksparteiobmann.
Bei der Sinnhaftigkeit und Alltagstauglichkeit bzgl. des Pfandsystems scheiden sich die Geister. „Nach meinem Eindruck wird das neue Plastikpfandsystem in der Bevölkerung zwiespältig aufgenommen. Viele Menschen äußern Unmut oder zumindest Skepsis – nicht unbedingt gegenüber dem Umweltschutzgedanken an sich, sondern vielmehr gegenüber der praktischen Umsetzung des Systems. Häufig genannt werden der hohe Aufwand bei der Rückgabe, etwa das mühsame Sammeln und Zurückbringen großer Mengen an Einwegflaschen sowie lange Wartezeiten an den Rückgabeautomaten, insbesondere zu Stoßzeiten. Besonders ältere Menschen, Personen ohne Auto oder solche, die bewusst wenig konsumieren, empfinden das System als umständlich und wenig durchdacht“, so Kainz.

- Aufwand für die Umwelt: Das Pfandsystem wird gemischt aufgenommen.
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