Internetfalle schnappte 100 Mal zu
Arbeiterkammer Zwettl zieht Bilanz: 2014 war das Jahr der Internet- und Handy-Abzocke
ZWETTL (bs). Die Konsumentenschutz-Beratungen der Arbeiterkammer im Jahr 2014 haben sich im Bezirk Zwettl fast ausschließlich um die Themen Internet- und Handy-Abzocke gedreht. 100 Fälle wurden von den Beratern alleine im Bezirk Zwettl bearbeitet und oftmals zu einem versöhnlichen Ende für die Betroffenen geführt.
Mehrwert und Roaming
Jürgen Binder, Leiter der Arbeiterkammer in Zwettl, erklärt im Bezirksblätter-Gespräch die häufigsten Problemstellungen. "Viele kommen mit hohen Handyrechnungen zu uns. Dabei stellt sich oft heraus, dass die Kunden tatsächlich zu Unrecht dreistellige Euro-Summen bezahlen müssten", so Binder. Oftmals kann man sich Kostenfallen mit einem einzigen Anruf entledigen. "Viele wissen nicht, dass man Mehrwertnummern aller Art einfach beim Netzbetreiber sperren lassen kann", ruft Binder die Konsumenten zu diesem Schritt auf. Mit dieser Maßnahme kann man sich viel Ärger ersparen, denn "wenn der Betrag erst einmal abgebucht ist, wird es schwierig, diesen wieder zurückzufordern" weiß man bei der Arbeiterkammer. Auch im grenznahen Gebiet zu Tschechien fallen manchmal zu Unrecht Roaminggebühren an, weil sich das Handy automatisch in das ausländische Netz einwählt. "Hier sind die Anbieter meist kulant und kommen unserer Aufforderung, den Betrag in Form einer Gutschrift zu ersetzen, nach", erklärt Binder.
Aktuell kommen auch immer wieder Frankenkreditnehmer auf die Arbeiterkammer in Zwettl zu. "Wir helfen auch hier gerne weiter und arbeiten in solchen Fällen intensiv mit der Schuldnerberatung zusammen", verweist Binder auf die vielen Hilfestellungsmöglichkeiten.
Dating-Abzocke im Internet
Ein Fall aus dem Vorjahr ist dem Leiter der Arbeiterkammer Zwettl aber noch besonders in Erinnerung. Ein Mann aus dem Bezirk Zwettl erlebte auf einer Dating-Plattform eine besonders dreiste Art von Abzocke. Ihm wurde bei der Suche nach der großen Liebe eine Mitgliedschaft um einen Euro im ersten Monat vorgegaukelt. Kurze Zeit später wurden ihm jedoch 89,90 Euro für das erste Monat abgebucht. Weiters wurde ihm ein Jahresvertrag um 1000 Euro zugeschickt. "Mit Hilfe unserer Experten ist es gelungen, rechtzeitig vom Vertrag zurückzutreten", so Binder zum Happy End.
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