Neun Tote
Schwarzes Jahr auf Zwettler Bezirksstraßen
Niederösterreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr auf niedrigem Niveau – der Bezirk Zwettl sticht jedoch negativ hervor. Eine Analyse.
BEZIRK ZWETTL. Nachdem im Jahr 2020 mit 90 Verunglückten die geringste Anzahl an Verkehrstoten vermeldet werden konnte, kann auch für das vergangene Jahr 2021 eine durchaus positive Bilanz gezogen werden. Mit 92 Verunglückten in Niederösterreich wurde das Minimum um nur zwei Verkehrstote überschritten.
Immer weniger Tote
„Gerade das Thema Verkehrssicherheit liegt mir besonders am Herzen. Deshalb freue ich mich, dass sich im vergangenen Jahr die Anzahl der Verkehrstoten weiterhin auf einem niedrigen Niveau eingependelt hat und zum zweiten Mal in Folge unter 100 liegt“, zieht Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) Bilanz über die Anzahl an verunglückten Verkehrsteilnehmern.
Zwettl negative Ausnahme
„Doch das ist kein Grund zu jubeln, denn 92 Verkehrstote sind immer noch um 92 zu viel. Vergleicht man jedoch die Zahlen von vor zehn Jahren mit jenen aus dem Jahr 2021, hatten wir im Jahr 2011 noch alleine in Niederösterreich 159 Tote zu betrauern", so Landesrat Ludwig Schleritzko. "Das ist ein Rückgang um rund 42 Prozent und damit eine Entwicklung in die richtige Richtung." Der Bezirk Zwettl ist in der Statistik der Verkehrstoten nach politischen Bezirken (siehe Zur Sache unten) jedoch die negative Ausnahme. So ereigneten sich etwa im Oktober auf der Umfahrung von Zwettl ein folgenschwerer Unfall zwischen einem Traktor und einem Lkw oder nach einem riskanten Überholmanöver in Selbitz in der Gemeinde Rappottenstein. Zudem waren kurz vor dem Jahreswechsel in der Gemeinde Allentsteig zwei Tote bei einem schweren Verkehrsunfall zu beklagen. Für die Zwettler Blaulichtorganisationen gibt es verschiedene Gründe für die hohe Zahl an Verkehrstoten im Vorjahr im Bezirk Zwettl. Sehr oft sei die Geschwindigkeit zu hoch und nicht den Verkehrsbedingungen angepasst. Zudem werde immer wieder an sehr gefährlichen und oft auch unübersichtlichen Stellen zu Überholmanövern angesetzt und schlussendlich würden sich viele Verkehrsteilnehmer von Radio und Handy ablenken lassen.
Zur Sache: Verkehrstote in Niederösterreich 2021 nach politischen Bezirken
Amstetten: 3
Baden: 10
Bruck an der Leitha: 4
Gänserndorf: 5
Hollabrunn: 2
Horn: 5
Korneuburg: 6
Krems (Land): 4
Lilienfeld: 5
Melk: 5
Mistelbach: 4
Mödling: 7
Neunkirchen: 2
Sankt Pölten (Land): 9
Scheibbs: 2
Tulln: 4
Waidhofen an der Thaya: 2
Wiener Neustadt (Stadt): 1
Wiener Neustadt (Land): 3
Zwettl: 9
Summe Niederösterreich: 92 Verkehrstote
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