Spezialmaschinen im Kampf gegen den Borkenkäfer
Pioniere und ABC-Kräfte im Einsatz: Splittergeschützte Maschinen sollen in die Kernzone des Truppenübungsplatzes vordringen können.
ALLENTSTEIG (bs). Am Truppenübungsplatz Allentsteig (TÜPl A) ist die Borkenkäferaktivität ebenso intensiv wie in den vergleichbaren Waldgebieten des Bezirkes Zwettl. Dies bestätigt der Kommandant, Konstantin Lütgendorf, auf Bezirksblätter-Anfrage vergangene Woche.
Zwei Sicherheitszonen
Der Bereich des TÜPl A muss deshalb in zwei unterschiedlichen Risikozonen unterteilt werden. Zum einen die Randgebiete ohne einer Bedrohung durch militärische Kampfmitteln (Zone C) und zum anderen das Kerngebiet, die Zone A, in welcher sich militärische Kampfmittel (Blindgänger) auf und unter der Erdoberfläche befinden.
"In den Randbereichen werden alle erdenklichen Anstrengungen unternommen um den Frischbefall des Borkenkäfers unverzüglich entgegenzuwirken", so Lütgendorf. Es wurde seitens des Kommandos ein Borkenkäfermonitoring eingerichtet, welches unter anderem eine ununterbrochene Bestandeskontrolle durchführt und somit jede Veränderung sofort erkennt und entsprechende Schutzmaßnahmen einleitet. "Derzeit sind sieben Holzerntemaschinen und neun Holzrückegeräte in der Schadholzbekämpfung eingesetzt, um den wiederkehrenden Neubefall im Entstehen wirkungsvoll abzuwehren", so der Kommandant weiter.
Spezialmaschinen zum Schutz vor Splitter
In der Kernzone stellen die vorhandenen Blindgänger ein sehr hohes Unfallrisiko dar. Der Fall einer Detonation eines solchen Blindgängers im Zuge von Holzschlägerungsarbeiten würde für Leib und Leben fatale bzw. tödliche Folgen haben. Die Gefahr besteht an der Erdoberfläche und verbirgt sich häufiger noch unter der Erdoberfläche der Waldböden. Um das Risiko durch „Blindgänger“ zu minimieren führt das Österreichisches Bundesheer (ÖBH) laufend Kampmitteloberflächensuche durch, um oberflächlich liegende Kampfmittel zu entfernen.
Um den eingesetzten Mitarbeitern den bestmöglichen arbeitstechnischen Schutz für die Schadholzaufarbeitung in der Zone A zu bieten, sind zwingend splittergeschützte Holzerntemaschinen zum Einsatz zu bringen. Dieser Splitterschutz ist eine technische Sonderanfertigung und kann nicht herkömmlich am freien Markt beschafft werden.
"Aus derzeitiger Sicht werden in Kürze splittergeschützte Holzerntemaschinen zulaufen und es kann mit der Aufarbeitung in der Zone A mit Hochdruck begonnen werden", ist Lütgendorf zuversichtlich.
Pioniere im Einsatz
Derzeit sind Pioniere des ÖBH mit Schlägerungen von akut käferbefallenem Holz beauftragt, welches nachgestaffelt durch ABC-Kräfte forstschutztechnisch behandelt wird, um die gefahrdrohende Borkenkäfervermehrung einzudämmen.
"Das Österreichische Bundesheer nimmt die Borkenkäferproblematik sehr ernst und lässt keine zielführenden Maßnahmen unversucht, um die Auswirkungen der Naturkatastrophe einzudämmen. Ebenso selbstverständlich sind die Sorgfaltspflichten gegenüber den Mitarbeitern des ÖBH zu wahren. Die beauftragten Forstfachkräfte dürfen keinem erhöhten Unfallrisiko durch Kampfmittel ohne einen entsprechenden Schutz ausgesetzt werden", so Lütgendorf abschließend.
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