European Advance 2019
Übung spaltet Gemeinde

Für manche Gemeindebürger glich die Übung einer Invasion. | Foto: privat
  • Für manche Gemeindebürger glich die Übung einer Invasion.
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  • hochgeladen von Bernhard Schabauer

Bundesheer schießt für Bürger übers Ziel hinaus, Heer und Bürgermeister beschwichtigen.

NEUPÖLLA (bs). Am Ende der größten Gefechtsübung des Bundesheeres in diesem Jahr, die multinationale Übung "European Advance 2019", rücken 2.300 Soldaten wieder in ihre Kasernen ein. Davon kommen 230 Soldaten aus Deutschland und Kroatien. Die österreichischen Truppen kommen aus allen Bundesländern. Sie trainierten in Ober- und Niederösterreich und vor allem am Truppenübungsplatz Allentsteig. Im Zentrum der Übung stand laut Bundesheer die nationale Zertifizierung des österreichischen Logistikbataillons der EU-Battlegroup.
Den Schutz des österreichischen Bataillons mit seinen Versorgungskonvois übernahmen 100 Soldaten einer Force Protection-Kompanie aus Kroatien mit gepanzerten Gefechtsfahrzeugen.

Station vor Kindergarten

Diese kroatischen Einsatzkräfte sorgten während der Übung jedoch für große Aufregung in Neupölla. Ein Bezirksblätter-Leser gab gegenüber der Redaktion an, dass es unter der Woche an einem Vormittag zu einer verstörenden Szene mitten in Neupölla gekommen ist: "Sechs Panzer standen rund eine halbe Stunde lang mit vollem Motorengeräusch vor dem Kindergarten. Außerdem waren die Soldaten voll ausgerüstet und schwer bewaffnet." Bürgermeister Günther Kröpfl war auf Anfrage nichts von dem Vorfall bekannt. Generell trat er aber für das Heer ein: "Das Bundesheer ist ein großer Arbeitgeber in der Region und belebt dadurch auch die Wirtschaft. Mich persönlich stört es nicht, wenn Übungen teilweise auch im Ortsgebiet durchgeführt werden. Als Kinder waren wir froh, wenn wir so etwas zu sehen bekamen." Aus Gemeindesicht sei ihm wichtig, dass etwaige Schmutzbelastungen nach Übungen beseitigt werden. Dies würde laut Bürgermeister, der auch auf ein gutes Einvernehmen mit dem Bundesheer hinwies, auch durchgeführt.
Dem widerspricht jener Bezirksblätter-Leser, der die Übung teilweise auch bildlich festhielt: "Den Dreck, der auf der Straße liegen bleibt, beseitigen die Dorfbewohner."
Von Seiten des Bundesheeres bedauert man die Lärmbelästigungen während der Übung: "Natürlich sind wir bemüht, die Bevölkerung möglichst wenig zu beeinträchtigen. Wir empfehlen bei ähnlichen Situationen die Soldaten auf die Beeinträchtigung aufmerksam zu machen", so Oberstleutnant Pierre Kugelweis gegenüber den Bezirksblättern. Dass dies auch von dem Leser gemacht, jedoch ignoriert wurde, lässt Aussage gegen Aussage stehen.

Explosion Teil der Übung

Eine große Detonation samt Druckwelle, die Anrainer von Neupölle gespürt haben, erklärt das Bundesheer so: "Die Explosion am Truppenübungsplatz war eine Gefechtsdarstellung im Rahmen der Übung. Da wurde ein Hintethalt auf einen Konvoi geübt."
Generell zieht man beim Bundesheer ein positives Übungsresümee: „Die Übung European Advance 2019 zeigt die hohe Leistungsfähigkeit österreichischer Truppen für die EU-Battlegroup – gerade auch in der Zusammenarbeit mit Partnernationen. Wir konnten beweisen, dass alle Partner der EU-Battlegroup auf Österreichs Logistikbataillon zählen können. Auch, wenn die Ressourcenlage des Bundesheeres dies zu einem herausforderndem Kraftakt macht", so Oberst Karl Krasser.

Zur Sache:
Um jederzeit schnell verfügbare militärische Kräfte für Krisen bereit zu haben, halten die Mitgliedsländer der EU sogenannte Battlegroups bereit. Dem vereinbarten Plan folgend, beteiligt sich auch das Bundesheer immer wieder mit Truppen an diesen Krisenreaktionskräften. So hält das Bundesheer u.a. ein Logistikbataillon für die zweite Jahreshälfte 2020 bereit. Mögliche Einsatzszenarien für EU-Battlegroups reichen von humanitären und friedenserhaltenden Einsätzen über Evakuierungs- und Stabilisierungsoperationen bis hin zu Einsätzen zur Friedenssicherung.

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