Vergiftetes Hauskaninchen als Köder in Pölla gefunden – Naturschutzbund NÖ ruft zur Achtsamkeit auf

- Foto: Martin Pölla
- hochgeladen von Simone Göls
Ein Mitarbeiter meldete dem Naturschutzbund NÖ in der Nähe der Ruine Dobra in der Gemeinde Pölla den Fund eines Kaninchen-Kadavers, der mit dem Pestizid Carbofuran bestäubt war.
PÖLLA. Der Verein ruft Jäger, Spaziergänger und Hundebesitzer auf, achtsam zu sein. Martin Scheuch, Leiter der Regionalgruppe Kamptal des Naturschutzbund NÖ, fand den vergifteten Kadaver am vergangenen Samstag, den 29.6. auf einer beschrankten Forststraße nahe der Ruine Dobra in der Gemeinde Pölla.
Er zeigte den Fund bei der Polizei an. Da es nur ein halber Kadaver war, ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Köder ausgelegt wurden. Der Naturschutzbund NÖ appelliert aus diesem Grund an alle, die in der Gegend rund um die Ruine Dobra unterwegs sind, aufmerksam zu sein und weitere Funde zu melden. Derartige Köder sind für Beutegreifer wie Greifvögel, Wölfe, Füchse, Dachse, Wildschweine, aber auch für Hunde tödlich.
„Jene, die Giftköder aussetzen, gefährden Wild- und Haustiere, darunter auch vom Aussterben bedrohte Arten. Sie haben daher mit hohen Strafen zu rechnen. Warum es trotzdem immer noch passiert, ist nicht nachvollziehbar.“, sagt Mag.a Margit Gross, Geschäftsführerin des Naturschutzbund NÖ.
Hochwirksames Nervengift
Seit 2007 ist das hochtoxische Nervengift Carbofuran in der EU nicht mehr zugelassen. Verkauf, Besitz und Anwendung sind strengstens verboten. In ganz Europa sterben hauptsächlich Vögel, insbesondere Greifvögel, an den Folgen von Tierkadavern, die mit Carbofuran präpariert waren. In Niederösterreich fand man zuletzt im vergangenen Jänner im Bezirk Waidhofen an der Thaya einen toten Seeadler, der mit dem Pestizid vergiftet wurde.
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