Viele Projekte werden aufgeschoben

Die Gemeinden im Bezirk Zwettl hoffen auf baldige Besserung der Finanzlage, vorerst muss gespart werden

Die Gemeinden haben derzeit überall gewaltig mit ihren Finanzen zu kämpfen. Das Bezirksblatt hat sich im Bezirk umgehört, welche Projekte aufgrund der angespannten Finanzlage derzeit auf Eis gelegt werden müssen.
BEZIRK (har). Um es gleich vorweg zu nehmen: Alle befragten Gemeinden müssen den Sparstift ansetzen. Viele bereits lang geplante Projekte können derzeit nicht finanziert und müssen auf später verschoben werden. „Später“, da waren sich alle Bürgermeister einig, ist dann, wenn die Einnahmen wieder freudiger in die Gemeindekassen sprudeln. Am ehesten werden Bauvorhaben gestrichen: Gebäude, Wege, Anlagen für verschiedenste Zwecke müssen einfach auf bessere Zeiten warten.

Zwettl im Mittelfeld
In der Stadtgemeinde Zwettl beträgt der Schuldenstand derzeit etwa 15 Millionen Euro, was aufgeteilt auf die Bewohner eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1.570,- Euro ergibt. Stadtrat Andrea Wiesmüller dazu: „Damit bewegen wir uns im guten Mittelfeld. Natürlich werden die nächsten Jahre eine Herausforderung. Aber die Bürger verstehen das, da auch Bund und Land sparen müssen.“
Bürgermeister Herbert Prinz bedauert, dass das für das kommende Jahr geplante Musikerheim nun dem Sparstift vorübergehend zum Opfer fällt: „Wir haben schon einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben und den Gewinner prämiert. Durch die stark rückläufigen Einnahmen der Gemeinde muss dieses Projekt nun aufgeschoben werden. Sobald wir wieder Einnahmen wie im Jahr 2008 erzielen können, wird gebaut. Allerdings gibt es keinen genauen Zeitplan, das hängt von der weiteren Entwicklung ab.“

Groß Gerungs vertagt den Bau von Großprojekt
Bürgermeister Maximilian Igelsböck aus Groß Gerungs bedauert, dass das geplante kommunale Sport-, Gesundheits- und Wellnesscenter aufgrund der angespannten Finanzlage vorerst auf Eis gelegt werden muss: „Es wäre ein Neu- und Umbau des Hallenbades, der Sauna, einer Sporthalle und eines Solariums geplant gewesen, allerdings kann das Land die notwendige Unterstützung derzeit nicht leisten. Deshalb ist das Projekt derzeit nicht realisierbar. Gespart wird natürlich auch beim Wegebau und bei der Unterstützung von Vereinen und Gruppierungen.“

2.315,- € Verschuldung pro Kopf
Der Schuldenstand Groß Ger-
ungs beträgt laut Stadtamtsdirektor Andreas Fuchs, MPA, mit Anfang des Jahres 2010 ca. 10,8 Millionen Euro. Fuchs betont aber, dass es in Groß Gerungs keine Ausgliederungen der Schulden in Immobilienfirmen gäbe, wie das in anderen Gemeinden durchaus üblich sei. Die Schulden pro Einwohner liegen derzeit bei 2.315,- €.“

Amtsgebäudesanierung schwierig
Auch in Göpfritz an der Wild müssen Abstriche gemacht werden. Bürgermeister Franz Gressl muss beim Straßenbau sparen und die Maßnahmen zur Sanierung des Amtsgebäudes gestalten sich schwierig. „Der Rückgang der Ertragsanteile macht den Gemeinden schwer zu schaffen. Da die Wirtschaftslage schlecht ist, sinken auch die Ertragsanteile, während die Ausgaben für die Krankenanstalten und die Sozialhilfebeiträge ständig steigen. Für 2013 wird allerdings von Fachleuten Besserung prognostiziert. Dann sollte sich die Lage wieder ändern.