Skandalöse Haltung
VIER PFOTEN will vier slowenische Bären nach Arbesbach bringen

Bär Mitko lebt seit Jahren im Käfig bei einem Restaurant | Foto: VIER PFOTEN
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  • Bär Mitko lebt seit Jahren im Käfig bei einem Restaurant
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  • hochgeladen von Bernhard Schabauer

Tiere leben in Privathaltung unter schrecklichen Bedingungen – Behörde ist untätig

LJUBLJANA/WIEN/ARBESBACH. VIER PFOTEN schlägt Alarm: In Slowenien werden vier Bären von ihren privaten Haltern unter schrecklichen Bedingungen gehalten. Die Tierschutzorganisation bemüht sich seit Jahren, sie zu retten und in ihren BÄRENWALD Arbesbach im Waldviertel zu bringen. Doch die slowenischen Behörden sind untätig und reagieren nicht auf Hinweise der Organisation, die belegen, dass die Tiere nicht artgemäß gehalten und konfisziert werden sollten. Dabei wäre schnelles Handeln geboten: Einer der ursprünglich fünf Bären ist vor kurzem gestorben, und auch die restlichen vier sind gesundheitlich schwer angeschlagen, wie eine Veterinärmedizinerin bei einem Besuch vor Ort gemeinsam mit VIER PFOTEN festgestellt hat.

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Kritik an Behörden

„Es ist ein Skandal, dass das EU-Land Slowenien Tiere dermaßen dahinvegetieren lässt. Die Bären leben seit Jahrzehnten in engen Käfigen, auf blankem Beton, ohne Schutz vor Witterung, ohne adäquates Futter oder medizinische Versorgung. Seit langem halten uns die Behörden trotz unserer intensiven Bemühungen hin, und selbst nach dem völlig unnötigen Tod eines der Bären sind sie weiterhin untätig. Die Tiere sind wirklich in einer schlechten Verfassung – wir müssen sie endlich rausholen“

, sagt VIER PFOTEN Direktorin Eva Rosenberg.

Foto: VIER PFOTEN

Drei Restaurant-Bären

Drei der Bären leben in Käfigen bei Restaurants, einer in einem Privatzoo. Die Zähne der Bären sind in einem desaströsen Zustand, was bei den Tieren massive Schmerzen verursachen muss. Zudem zeigen sie stereotypes Verhalten wie das sogenannte Drangwandern oder das Beißen an den Käfigstäben. Die Veterinärmedizinerin Julia Bohner vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, die auch am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien tätig ist, hat sie im letzten Jahr gemeinsam mit VIER PFOTEN besucht und eine alarmierende Diagnose gestellt:

„Ich empfehle dringend, die Bären in ein artgemäßes Schutzzentrum zu bringen, um weitere physische und psychische Schäden zu verhindern.“

, so Bohner.

Bär Felix: Trauriges Ende eines traurigen Lebens

Der verstorbene 33-jährige Bär Felix lebte gemeinsam mit der 34-jährigen Bärin Masha bei einem Restaurant & Hotel Gostilna Tušek in Kocevje. Eva Rosenberg:

„Bei unserem Besuch stand den Tieren kein Trinkwasser zur Verfügung, die zwei kleinen Pools im Gehege waren leer. Der Boden war mit Fäkalien übersät, die darauf schließen ließen, dass das Gehege mindestens 10 Tage lang nicht gesäubert worden war. Außer einem Baumstamm gab es keinen Anreiz für die Bären. Beide Tiere waren apathisch und reagierten kaum auf Stimulation. Und jetzt ist Felix ist in seinem Betonkäfig gestorben – was für ein trauriges Ende eines traurigen Lebens.“

Foto: VIER PFOTEN

Haltung in Slowenien verboten

Seit 2004 ist es in Slowenien für Privatpersonen eigentlich verboten, Bären zu halten, die der freien Natur entnommen wurden. Allerdings konnten Eigentümer:innen, die ihre Tiere vor 2004 erworben hatten und sie nicht mehr auszuwildern konnten, eine Genehmigung zur Haltung vom zuständigen Ministerium bekommen. Auch nach einer Novelle des Tierschutzgesetzes, das im April 2023 in Kraft trat und auch die Haltung von in Gefangenschaft geborenen Bären verbietet, gilt diese Ausnahmeregelung.
Verantwortlich für die Gesundheit und das Wohl der Bären ist die Behörde für Lebensmittelsicherheit, Veterinärwesen und Pflanzenschutz des Ministeriums für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Lebensmittel. Für die Haltungsbedingungen ist allerdings das Ministerium für Umwelt und Raumplanung zuständig.

„Bei beiden Besuchen vor Ort mussten wir feststellen, dass keiner der Besitzer:innen die Bären gesetzeskonform hält. Alleine das sollte doch die Behörden auf den Plan rufen. Wir versuchen nun, die Öffentlichkeit zu mobilisieren, damit sie endlich in die Gänge kommen. Die Bären brauchen ganz dringend unsere Hilfe“

, so Rosenberg abschließend.

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