Weiter Zank um neue Windräder

Die IG Waldviertel möchte die ersten Seeadler- und Schwarzstorchgemeinden etablieren. | Foto: IG Waldviertel
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IG Waldviertel möchte Schwarzstorchgemeinde – Bürgermeister Bock hält mit gültigem Bescheid dagegen.

SALLINGBERG/GRAFENSCHLAG. Vor vier Jahren wurde in Sallingberg trotz Einsprüchen und gegen den Widerstand aus Teilen der Bevölkerung die Genehmigung einer Windkraft-Industriezone mit sechs Windkraftanlagen erlassen. Gebaut wurde bis heute allerdings nicht.
Vier Jahre später möchte der Betreiber die damals genehmigten Windräder durch höhere ersetzen. Dabei würde die Anlage laut IG Waldviertel nochmals um 44 auf 244 Meter anwachsen. Damit entspricht die Höhe ungefähr der des Donauturms. Ein ähnliches Szenario spielt sich laut IG Waldviertel in der Nachbargemeinde Grafenschlag ab. Hier wurden Windkraftanlagen mit einer Höhe von 192 Metern genehmigt, welche nun mittels Schnellverfahren auf 204 Meter erhöht werden sollen. Den unmittelbar betroffenen und besorgten Anrainern wird nach Angaben der IG Waldviertel eine Parteienstellung am Änderungsverfahren vom Land Niederösterreich verwehrt.

Projekt-Stopp gefordert

Die beiden Bürgerinitiativen in den Gemeinden, die sich für den Natur- und Artenschutz im Waldviertel engagieren, verlangen nun den Stopp der Projekte. „Erstens wurde die Höhe der Anlagen massiv ausgeweitet, ohne den Abstand zu bebautem Gebiet anzupassen. Zweitens zählen Sallingberg und Grafenschlag als wichtiges Schwarzstorch-Refugium”, so Michael Moser, Sprecher der IG Waldviertel. Diese seltenen und streng geschützten Vögel hätten in den bisherigen Gutachten kaum Beachtung gefunden.
Nachdem in den letzten beiden Jahren laut Birdlife im Bereich Parndorfer Platte bereits zehn Seeadler sowie ein Fischadler den Rotoren zum Opfer fielen, sind für die Gegner derartige Genehmigungen in Zukunft unbedingt zu unterlassen.
„Es ist erfreulich, dass sich das Waldviertel zum wichtigsten Rückzugsort für Schwarzstörche und Seeadler entwickelt”, sagt Jimmy Moser von der IG Waldviertel. "Es ist jetzt alles Nötige zu unternehmen, damit diese seltenen Tiere bei uns weiter Schutz finden. Um das zu unterstützen, wollen wir jetzt im Waldviertel die ersten offiziellen Seeadler- und Schwarzstorchgemeinden etablieren."
Der Bürgermeister von Sallingberg, Leopold Bock (ÖVP), hält im Bezirksblätter-Telefonat dagegen: "Es gibt einen gültigen Bescheid vom Land Niederösterreich, der durch alle Instanzen gegangen ist." Er befürworte nach wie vor den Bau der Windräder, weil er seine Gemeinde energieautark machen wolle. Zu den Schwarzstörchen meint Bock: "Die waren nur auf Durchzug. Außerdem müsste man ihnen dann auch den nötigen Lebensraum geben."
Laut Bürgermeister Leopold Bock würden auch im Burgenland Störche leben und die Wirtschaft und der Tourismus trotzdem florieren.

Die IG Waldviertel möchte die ersten Seeadler- und Schwarzstorchgemeinden etablieren. | Foto: IG Waldviertel
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