Leben am Limit

Wenn Wohnen das Budget übersteigt

Steigende Wohnungsmieten, immer höher werdende Kreditkosten für Hausbesitzer und teurere Haushaltsabgaben machen das Grundbedürfnis Wohnen zu einem kostspieligen Unterfangen in der Region. Wir zeigen, wo und wie Sie sich zusätzlich Unterstützungen von öffentlichen Stellen holen können und was in Ihrem Bezirk gegen die Preisanstiege gemacht wird.

BEZIRK ZWETTL. "Bei der Bezirkshauptmannschaft Zwettl kommt es in den letzten Wochen vermehrt zu Anfragen bezüglich der Übernahme von Miet- oder Energierückständen", berichtet Bezirkshauptmann-Stellvertreterin Barbara Salzer, "im Rahmen der teuerungsbedingten Delogierungsprävention und Wohnungs- sowie Energiesicherung wurden mit dem „Wohnschirm“ sowie „Wohnschirm-Energie“ Möglichkeiten geschaffen, einkommensschwachen Personen mit Hauptwohnsitz in Niederösterreich entsprechend zu unterstützen."

Frauenberatung Waldviertel

Auch bei der Frauenberatung Waldviertel ist die Not der Menschen stark zu spüren, wie Nicole Mayerhofer berichtet: "Es kommen vermehrt Frauen mit Existenzängsten aufgrund von prekären finanziellen Situationen zu uns in die Beratungsstellen (Gmünd, Zwettl, Waidhofen/Thaya, Horn) und suchen psychosoziale und/oder juristische Unterstützung. Die hohe Inflation und die dadurch gestiegenen Lebensmittel-, Miet- und Energiepreise stellen große Herausforderungen für unsere Klientel dar. Vor allem für alleinlebende und alleinerziehende Frauen und ihren Kindern, die bereits in Armut, oder an der Armutsgrenze leben, ist leistbares Wohnen, Wohnungslosigkeit und existenzielle Sorgen in vielen unserer Beratungsgespräche, primär, Thema."

Unterstützungsmöglichkeiten der Frauenberatung:

Die Frauenberatung bietet darum kostenlose, niederschwellige, anonyme, psychosoziale und juristische Beratung für Frauen und Mädchen ab 14 Jahren.
"Wir bieten den Frauen u.A. ein Finanzcoaching an, unterstützen bei Ausfüllen von Anträgen, vermitteln und stellen Kontakt zu weiteren unterstützenden Behörden und Institutionen dar", informiert Nicole Mayerhofer.

Frauennotwohnung Gmünd:

Nicole Mayerhofer fungiert als Projektleiterin der Frauennotwohnung une erklärt: "Wir führen seit dem Jahr 2010 eine Frauennotwohnung in Gmünd https://www.fbwv.at/frauennotwohnung/index.html. Gefördert von Land NÖ und vom BKA. Hier finden bis zu vier Frauen und ihre Kinder ein Wohnplatz in krisenhaften Lebenssituationen. Trennung/Scheidung, finanzielle Probleme, Schulden, Delogierungen sind hier unter anderem Gründe, warum Frauen ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen (müssen) und das Angebot der Frauennotwohnung in Anspruch nehmen.
Die Benützungsgebühr (Miet-, Energie- und Betriebskosten) in der Frauennotwohnung ist sehr gering, wir weisen die Frauen an, die Zeit in der Frauennotwohnung zu nützen, um Geld für die eigene Wohnung anzusparen. Dieses Vorhaben gelingt allerdings immer seltener, da das gesamte Geld für den Lebensalltag benötigt wird. Das Angebot der Frauennotwohnung wird gut angenommen, die Auslastungsquote ist erfüllt, Tendenz der Nachfrage ist steigend."

Unterstützungsmöglichkeiten Wohnen, und Energie:

Bei drohendem Wohnungsverlust bietet der Wohnschirm https://wohnschirm.at/ Unterstützung, beispielsweise können Mietrückstande übernommen werden. Bei Energierückstände Wohnschirm Energie https://wohnschirm.at/#energie.

Für Menschen in Wohnungsnot ist der Verein Wohnen eine empfehlenswerte Adresse https://www.vereinwohnen.at/noe-erstberatung/

Beratung und Unterstützung bei Wohnungssicherung erhält man bei https://www.bewok.at/Angebot/

Finanzielle Überbrückungshilfen zur Beseitigung oder Milderung von einer Notsituation können auch beim Land NÖ/Bezirkshauptmannschaften beantragt werden https://www.noe.gv.at/noe/Sozialhilfe/Sozialhilfe_Hilfe_in_besonderen_Lebenslagen.html

Auch der Wohn- und Heizkostenzuschusses des Landes NÖ https://www.noe.gv.at/noe/Wohn-_und_Heizkostenzuschuss/Wohn-_und_Heizkostenzuschuss.html bietet Hilfe.

Weitere Unterstützungsmöglichkeiten:

Oft ist es auch eine Möglichkeit, anderswertig zu unterstützen, wird beispielsweise weniger Geld für Lebensmittel ausgegeben, weil bei der Tafel oder im Soma Markt eingekauft wird, bleibt dafür mehr Geld für Miet- und Energiekosten.

Karitative Organisationen (z.B. Caritas, Rotes Kreuz, Volkshilfe, Soma Markt, Tafel,….) wo oft mit Geld- oder Sachspenden (Kleider, Möbel etc.) ausgeholfen werden kann, nützliche Apps, wie „Too good to go“, etc.

Weitere Informationen unter 02822/52271 oder office@fbwv.at bzw. persönlich zu folgenden Öffnungszeiten Zwettl: Mo, Di, Fr von 9-12h, Donnerstag von 8-12h und 15-17h, Waidhofen/Thaya jeden Montag 8-11h, Gmünd jeden Dienstag 8-11h und Horn jeden Dienstag 14-16h.

Weitere Infos zum Leben am Limit im Bezirk Zwettl: