Zwettler Kinderbetreuung braucht Idee
Politik ist bemüht auf die verstärkte Nachfrage zu reagieren – Betreuungslücke bleibt jedoch bestehen.
BEZIRK ZWETTL. 47 Kinderbetreuungseinrichtungen mit insgesamt 89 Gruppen gab es im Bezirk Zwettl laut Statistik Austria im Kindergartenjahr 2020/21. Eine der größten Herausforderungen für die Politik sind die Zusammenführung von Familie und Beruf. Im Bezirk Zwettl sieht man sich breit aufgestellt. Einerseits sind die Gemeinden überaus bemüht, den Anforderungen stets gerecht zu werden, andererseits haben sich einige private Einrichtungen und Vereine in Stellung gebracht, um einem etwaigen Platz auf einer Warteliste entgegenzuwirken.
Zwettl ist "Leuchtturm"
Für die zuständige Stadträtin Anne Blauensteiner aus Zwettl ist Zwettl der Leuchtturm in der Kinderbetreuung: "Wir haben mit unseren verbesserten Rahmenbedigungen für Familien in Zukunft auch die Möglichkeit, Rückkehrern aus den Ballungsräumen noch mehr zu bieten." Als Beispiele nennt sie etwa die tägliche Betreuung bis 17 Uhr in den beiden Stadtkindergärten; eine durchgängige Ferienbetreuung, die auch von den Katastralgemeinden um Zwettl genutzt werden kann; in die Tagesbetreuungseinrichtungen integrierten Krippen oder die neue Kooperation mit der NÖ-Kinderbetreuung. Diese soll vor allem Pendlern die Betreuung in Zwettl (im Apfelbäumchen oder Glückskind) und umgekehrt erleichtern.
Verena Rosenkranz, Geschäftsführerin der NÖ-Kinderbetreuung, weiß aus vielen Gesprächen mit betroffenen Eltern zu berichten: "Im Bezirk Zwettl haben wir eigentlich kaum Eltern, die auf einer Warteliste stehen bzw. gibt es mit den Gemeinden sehr gütliche Lösungen, dass Kosten des Betreuungsbeitrages teilweise übernommen werden, sofern noch kein Platz für das Kind ist mit 2,5 oder 3 Jahren vorhanden ist." Ihrer Meinung nach müsste es den Gemeinden viel wichtiger werden, Alternativen zu großen Gruppen zu bieten und zwar schon bevor das Kinderbetreuungsgeld ausläuft. "Das Land Niederösterreich bietet bereits viel Unterstützung, ein Anreiz wäre aber sicher finanzielle Hilfe für Eltern und Gemeinden mit hoher Nachfrage", fordert Rosenkranz.
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