Zweigleisige Franz-Josefs-Bahn
Das sagen die Parteien über den Ausbau der Strecke

- Bis in die 1960er Jahre war die Franz-Josefs-Bahn durchgehend zweigleisig.
- Foto: gemeinfrei (Wikipedia)
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Während sich SPÖ, FPÖ und NEOS für einen zweigleisigen Ausbau der Franz-Josefs-Bahn aussprechen, scheinen Modernisierungen und eine Anbindung von Horn für die Volkspartei ausreichend zu sein. Die Grünen haben ein eigenes Konzept mit der „Vier-Städte-Bahn“ und stehen einem Ausbau offen gegenüber.
WALDVIERTEL. Die Franz-Josefs-Bahn ist die wichtigste Zugverbindung im Waldviertel. Einige wünschen sich einen zweigleisigen Ausbau der Strecke. Seit den 1960er-Jahren wird die Strecke nur mehr zwischen Absdorf–Hippersdorf und Wien zweigleisig geführt. Doch welche Pläne haben die Parteien im Landtag zur Strecke?
ÖVP: Modernisieren und Horn
Die Volkspartei sieht für einen kompletten Ausbau vorerst keinen Bedarf. Im September 2022 kündigte man Investitionen von 2,3 Milliarden Euro für die niederösterreichischen Bahnstrecken an. Ein (teilweiser) zweigleisiger Ausbau ist allerdings nur für die Nordwestbahn und die Laaer Ostbahn im Weinviertel vorgesehen – die 355 Millionen Euro für die FJB sollen lediglich in Modernisierungsmaßnahmen (bis 2027), den Bau einiger „Zweispurinseln“ und eine Anbindung von Horn (bis 2030) fließen, was eine Verkürzung der Fahrzeit nach Wien um bis zu 15 Minuten bringen soll.
Umfangreicher SPÖ-Plan
Laut SPÖ-Landtagsabgeordneten Josef Wiesinger wurde im NÖ Landtag bereits von den Sozialdemokraten ein Antrag auf einen kompletten zweigleisigen Ausbau der Franz-Josefs-Bahn eingebracht. Dieser sei aber von der Volkspartei abgelehnt worden. Als Verbesserungsvorschläge für den Bahnstreckenbetrieb nennt Wiesinger unter anderem die Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 140 Stundenkilometer zwischen Absdorf und Gmünd, einen neuen Taktfahrplan sowie eine neue Eisenbahnverbindung von Zwettl und Waidhofen nach Göpfritz an die FJB.

- Die Volkspartei sieht für einen kompletten zweigleisigen Ausbau der FJB vorerst keinen Bedarf.
- Foto: ÖBB / Collage Fischeer
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FPÖ: „100 Prozent richtig“
Die Freiheitlichen sprechen sich ebenfalls für einen Ausbau aus. „Die Forderung des zweigleisigen Ausbaus der Franz-Josefs-Bahn ist 100 Prozent richtig und wichtig. Sollte die FPÖ in eine Regierung kommen und auch den Verkehrsminister stellen, so wird der zweigleisige Ausbau der Franz-Josefs-Bahn ein sehr wichtiges Thema sein“, sagt Landesrat Gottfried Waldhäusl.
NEOS ebenfalls für Ausbau
Laut Edith Kollermann werde es mit den NEOS „jedenfalls eine Unterstützung dieses Vorhabens geben“. Die Pinken sprechen sich also klar für den zweigleisigen Ausbau der Franz-Josefs-Bahn aus. „Vor allem braucht es einen Anschluss der Bezirkshauptstädte Zwettl und Waidhofen an der Thaya, die noch immer nicht mit Personenzügen erreichbar sind. Wir sehen unsere Rolle als starke Oppositionskraft, die den Regierenden auf die Finger schaut und beim Ausbau der Öffis Druck macht“, so Kollermann.
Grüne: „Vier-Städte-Bahn“
Die niederösterreichischen Grünen haben einen bestimmten Plan für die Region. Sie verweisen auf ihr Konzept einer „Vier-Städte-Bahn“. Diese soll Gmünd, Horn, Waidhofen und Zwettl verbinden – mit Schwarzenau als Drehkreuz in der Mitte. Dazu sollen die Strecken zwischen Waidhofen und Zwettl wieder in Betrieb genommen und eine neue Verbindung von Schwarzenau nach Horn gebaut werden. Ein kompletter zweigleisiger Ausbau der Franz-Josefs-Bahn wäre laut Silvia Moser (Grüne) grundsätzlich wünschenswert, die Umsetzung müsse man sich aber anschauen.


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