SPÖ-Comeback-Tour
„Von der Arbeit muss man leben können“
Die SPÖ-Spitzenpolitiker aus Bund und Land rollen derzeit mit einer „Comeback-Tour“ durchs Waldviertel.
SCHWARZENAU. Am Sportplatz in Schwarzenau präsentierten NÖ-Landesparteiobmann Sven Hergovich und Bundesparteivorsitzender Andreas Babler ihr Parteiprogramm. Damit haben sie auch schon einige Menschen erreicht: Über 15.000 neue Mitglieder in den letzten Monaten freut sich Bundesrat Andreas Babler.
„Politisch gibt es viel, was wir in den nächsten Wochen und Monaten gemeinsam in diesem Land bewegen müssen. Wir wollen dafür kämpfen, dass man sich das Leben wieder leisten kann“, äußert Landesrat Hergovich als allerwichtigsten Punkt, „von seiner Arbeit muss man leben können.“ Der 34-Jährige spricht damit die Teuerungen, Mieterhöhungen aufgrund von Streichungen geförderter Wohnungen, niedrige Sparzinsen oder Erhöhung von Kreditzinsen an.
„Bittstellertum“ muss enden
In anderen Ländern läge die Inflation im Schnitt bei 2 Prozent, Österreich sei trauriges Spitzenfeld mit 7 Prozent, spricht der 50-Jährige die Teuerungen an. „Bittstellertum“ betreffe vor allem Pensionisten. „Diese haben jahrzehntelang gearbeitet, ihre Beiträge geleistet und das System am Laufen gehalten. Sie haben ein Recht darauf, dass sie von der Pension leben können“, so Babler, „es ist an der Zeit, diese Rechte einzufordern und das machen wir.“
Kinder sind armutsgefährdet
353.000 Kinder – jedes fünfte Kind – würden derzeit in Österreich in Armut leben. Die SPÖ hat ein Modell vorgelegt, das in der Kindergrundsicherung gut finanzierbar wäre. „Sie muss nur politisch gewollt werden“, so Babler, „wir geben keinen Millimeter Ruhe, bis wir es geschafft haben, dass jedes Kind strukturiert aus dieser Kinderarmutsgefährdung in Österreich herausgeführt wird.“
Soldaten als Lehrer
Dass Bundesheersoldaten als Pädagogen einspringen sollen, ist für Babler keine Bildungspolitik. Es sei Lehrern respektlos gegenüber, die ganz bewusst mit dieser Berufswahl eine Lebensentscheidung getroffen und jahrelang Lehramt studiert hätten. „Kinder haben das Recht auf die besten Pädagogen“, fügt Babler hinzu.
„Burnout“ im Gesundheitsbereich
„Es gibt keine niedergelassenen Ärzte und bei Fachärzten muss man drei Monate auf einen Termin warten. Wer versteht das, dass 13.000 junge Menschen Medizin studieren wollen und 1.800 werden zugelassen. Gleichzeitig liest man in der Zeitung über einen Ärztemangel“, kritisiert Babler. Man müsse eben die Ausbildungsstätten schaffen, sonst kollabiere das Gesundheitssystem. „Wir wollen uns die Krankenkassen so schnell wie möglich zurückholen, damit wir noch größeren Schaden abwenden können“, schließt der Bundesrat dieses Thema ab.
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