Zwettler EU-Gemeinderat stellt sich vor
Passend zum Europatag am 5., bzw. 9. Mai stellt sich der neue Zwettler Europa-Gemeinderat Florian Bauer vor. Sein Ziel: Die EU noch stärker in der Gemeinde sichtbar machen.
Österreichweit gibt es knapp 1.500 Europa-Gemeinderäte, in Niederösterreich über 300. Seit kurzem hat mit dem 27-jährigen Florian Bauer auch die Stadtgemeinde Zwettl einen solchen EU-Gemeinderat. Warum er diese Funktion zusätzlich zu seinem Gemeinderatsmandat übernommen hat? „Ich möchte die Europäische Union den Bürgern näherbringen und auch ihre Bedeutung für die Gemeinde herausheben.“
27 Länder auf einer Augenhöhe
Parallelen gibt es beim „Geburtsjahr“ von Bauer und der Europäischen Union – zumindest in heimischen Gefielden: 1995 trat neben Schweden und Finnland auch Österreich der EU bei. „Von daher passt das ganz gut“, sagt er lachend. Aktuell arbeitet er sich in die Themen ein. „Ich möchte mich auch mit anderen EU-Gemeinderäten vernetzen, eventuell einen Vortrag über die EU mit Jugendlichen organisieren und selbst nach Brüssel reisen“, sagt Bauer. Der Grundgedanke der EU sei gut auf die persönliche Lebenswelt umzulenken: „Ich finde die Idee genial, dass 27 Länder auf Augenhöhe zusammenarbeiten und die Zukunft positiv gestalten möchten. Diese Einstellung der Gleichberechtigung setze ich auch in meinem Alltag um.“
Sich die Europäische Union selbst „auf die Fahne zu heften“ – das passt aktuell sehr gut: Am 5. Mai erinnert der „Europatag“ an die Gründung des Europarates durch die Unterzeichnung seiner Satzung 1949 in London. Der 9. Mai ist dann der „Europatag der Europäischen Union“: Er basiert auf der Idee des französischen Außenministers Robert Schuman am 9. Mai 1950, die in der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl mündete und der Ausgangspunkt der heutigen Europäischen Union war.
Wie die Gemeinde von der EU profitiert
„Die Europa-Gemeinderäte sind die erste Anlaufstelle, wenn es um Anliegen der Bürger in Bezug auf Europa in der Gemeinde geht. Ich freue mich, mit Florian Bauer einen engagierten Europäer gefunden zu haben, der diese Aufgabe übernimmt“, erklärt Vizebürgermeister Andrea Wiesmüller. Als zuständige Mandatarin für die Finanzwirtschaft weiß sie, dass die Gemeinde auch direkt von der EU profitiert – etwa bei Förderungen wie aus dem EU-Struktur- und Investitionsfonds, darunter den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Gelder daraus wurden in den vergangenen Jahren für die Attraktivierung der Freizeitmeile, dem ersten Bau des JUZZ‘ und für Projekte aus dem Stadterneuerungskonzept verwendet. Auch im „LEADER“-Maßnahmenprogramm der Europäischen Union werden immer wieder regionale Projekte mit EU-Geld gefördert, so zum Beispiel auch das Pfadfinder Abenteuer- und Ausbildungscamp in Zwettl.
Ein aktuelles Zwettler Projekt der europäischen Vernetzung stellt „Cisterscapes“ dar. Dabei werden die Besonderheiten von Zisterzienserklöstern geprägten Kulturlandschaften erforscht. Unter dem Titel „Cisterscapes - Cistercian landscapes connecting Europe“ arbeiten in fünf europäischen Ländern 17 Zisterzienserklöster und deren Standortgemeinden zusammen – so auch das Stift Zwettl und die Stadtgemeinde Zwettl. Sie hoffen, 2024 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet zu werden.
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