1600 Schweine vor Abschuss
Bezirksjägermeister Kernecker im Gespräch – Wildschwein und Hirsch haben derzeit Hochsaison.
BEZIRK ZWETTL. So mancher Herbstspaziergang wird von dumpfem Knall akustisch begleitet. Die Jagd hat Hochsaison. Kaum eine Gruppe entzweit die Meinungen so wie die der Waidfrauen und -männer. Die Bezirksblätter Zwettl haben Bezirksjägermeister Gottfried Kernecker begleitet und die brennendsten Fragen gestellt.
Wildsau im Fokus
Derzeit liegt das Hauptaugenmerk der Jägerschaft im Bezirk Zwettl auf dem Wildschwein. Durch den milden Winter im Vorjahr wurden in unserem Bezirk rund 1600 Stück geschossen. Diese Zahl soll laut Kernecker auch dieses Jahr wieder zumindest erreicht werden. "Jetzt werden die Wiesenschäden langsam aktuell. Deshalb wollen wir hier den Landwirten helfen und liegen derzeit hauptsächlich wegen dem Wildschwein auf der Pirsch", so Kernecker. Der Bezirksjägermeister hebt das gute Einvernehmen mit den Grundbesitzern besonders hervor: "Wir reden untereinander und deshalb können mögliche Probleme ohne Behörden oder Anzeigen gelöst werden." Aktuell ist auch Hirsch-Hochsaison, sodass den Jägern immer wieder schöne Exemplare vor das Schießgewehr laufen. Anders als beim Wildschwein macht das Rehwild keine oder nur punktuelle Probleme: "Hier sind Schäden kaum ein Thema", so Kernecker.
Kalkulierte Einnahmequelle
Das Verhältnis zu Jagdtouristen sieht Kernecker entspannt. Am Truppenübungsplatz Allentsteig werden laut dem Bezirksjägermeister Tagesjagden von Firmen gebucht. "Das ist eine kalkulierte Einnahmequelle", so der passionierte Jäger.
"Natur schafft das nicht"
Ohne Jägerschaft würde es zu einer Überpopulation kommen, so Kernecker. Denn die Natur selbst könnte sich den Tierbestand heutzutage nicht mehr selbst regeln. In Sachen Bleigehalt im Fleisch räumt Kernecker ein, dass es zu einer geringen Belastung kommen kann. "Im Vergleich zu Obst und Gemüse aus dem Supermarkt, ist die Belastung jedoch noch immer gering", so Kernecker, der darauf verweist, dass die Jägerschaft im Bezirk sofort auf alternative Munition umstellen würde, sofern von der Industrie welche zur Verfügung gestellt werden würde. Die Frage, ob an den Gerüchten von Alkohol am Hochstand was dran sei, beantwortet Kernecker mit Humor: "Ein Jäger trinkt nicht mehr als ein Musikant." Die Zeiten, wo die Schnapsflasche am Hochstand mit dabei war, seien vorbei, so der Bezirksjägermeister schließlich mit dem nötigen Ernst.
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