"Regionale Wertschöpfung durch Verein ist enorm"

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BEZIRKSBLÄTTER: Sie wurden kürzlich als Top-Funktionärin ausgezeichnet. Das heißt, Ihre Arbeit für den Verein der Union Volleyball Waldviertel hat sich mittlerweile österreichweit herumgesprochen. Wie wertvoll ist diese Auszeichnung für Sie?
SILVIA ATTENEDER: "Das ist eine Belohnung für die vielen Jahre - nicht alleine für mich, sondern auch für Team. Wenn man in der Bundesliga mitspielen möchte, muss man auch im Team zu 100 Prozent miteinander arbeiten können. In unserem Verein werden jährlich 40.000 ehrenamtliche Stunden geleistet."

Der Volleyballverein wurde in der jetzigen Form im Jahr 1996 gegründet. Heute zählt der Verein acht Mannschaften – von der U11 bis zu einem Bundesligateam, das derzeit sogar an der Tabellenspitze der Austrian Volley League steht. Hätten Sie sich eine derartige Performance je erträumen lassen?
"Nie, aber als ich den Verein übernommen habe, habe ich mir gedacht, ich möchte etwas weiterbringen. Ich habe zum damaligen Obmann gesagt, dass ich den Verein übernehmen möchte. Das würde ich heute nicht mehr tun. Aber ich setze mir Ziele und möchte diese auch erreichen. Und die Ansprüche werden von mir selbst Jahr für Jahr etwas höher. Vorausstezung dafür ist immer ein perfektes Team im Hintergrund. Unser aktuelles Ziel lautet, das aktuelle sportliche Niveau (Top 4 in der Liga sowie Teilnahme am Europacup) zu halten. Das nächste Ziel ist die wirtschaftliche Lage verbessern. Denn dann würde alles viel leichter gehen. Unser derzeitiger Europacupgegner Amriswil aus der Schweiz hat ein Budget von 500 bis 600.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Davon können wir nur träumen."

Das Sportliche ist das eine - der wirtschaftliche Aspekt das andere. Der Verein ist somit, umgerechnet auf ein Unternehmen, ein Top-Arbeitgeber in der Region. In eurem Fall ist es eher jener Umstand, dass umliegende Betriebe von euch profitieren. Welche regionale Wertschöpfung bringt ihr dem Waldviertel?
"Ja, der Verein wäre tatsächlich ein Top-Arbeitgeber. Ich mache mir natürlich auch über meine Nachfolge Gedanken. Mein Arbeitsaufwand für den Verein beträgt ca. 4-5 Stunden pro Tag. Das heißt, man würde eine Halbtagskraft benötigen, um jene Arbeit, die ich als Pensionistin leisten kann, abzudecken. Zur Wertschöpfung muss ich sagen, dass wir darauf achten, dass die Gemeinden Arbesbach, Groß Gerungs und Zwettl vom Verein profitieren. Diesen drei Gemeinden vermitteln wir etwa Übernachtungen und Mannschaftsessen von Gästeteams. Aber auch die Einkäufe, Veranstaltungen oder Kinderevents wickeln wir mit regionalen Firmen und Lokalen ab."

Eurem sportlichen Erfolg ist es auch zu verdanken, dass die Stadtgemeinde Zwettl rund eine Million in den Ausbau der Zwettler Stadthalle investiert. Der Umbau läuft zwar noch, gespielt wird aber in Zwettl bereits. War das Zustandekommen dieses Umbaus Ihr bislang kräfteraubendstes Projekt? Es stand ja angeblich auch schon das Ende des Vereins im Raum - hättet ihr das tatsächlich durchgezogen?
"Ja, es war ganz extrem - ich dachte schon, das halte ich nicht durch. Es ist tatsächlich alles an der Kippe gestanden, weil wenn du das alles so lange aufgebaut hast, willst du nicht mehr zurücksteigen. Wir haben dann in den Hallenumbau unser Know-How eingebracht und auch einen VIP-Bereich verlangt, weil man sich schon weiterentwickeln muss - auch im Sport. Erfreulich ist außerdem, dass auch dadurch die Waldviertler Wirtschaft profitiert."

Abschließend noch ein Aspekt zur Gesundheit generell. Sie setzen sich sehr für die Gesunde Schule und somit Bewegung der Kinder mit dem Projekt „Kinder gesund bewegen“ ein. Welchen Rat haben Sie an Kinder, Jugendliche und Erwachsene in dieser Hinsicht?
"Überall heißt es immer, dass 60 Prozent der Österreicher keinen Sport treiben. Die Schule ist eigentlich schon zur Sitzschule geworden. Bewegung kann man nur als Kind lernen. Zwischen 8 und 12 Jahren ist für das Kind das Bewegungsmuster ganz wichtig. Dieses prägt sich ein und kann auch später wieder abgerufen werden. Erwachsenen kann ich nur mitgeben, dass durch Bewegung Synapsen im Gehirn gebildet werden. Diese sind später die beste Vorsorge um nicht an Demenz zu erkranken."

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