"Spritpreis wird niedrig bleiben"
Franz Preiß, Geschäftsführer der Firmengruppe EIGL, im Interview zur aktuellen Spritpreis-Entwicklung.
BEZIRKSBLÄTTER: Ist durch den niedrigen Spritpreis die private Nachfrage gestiegen?
FRANZ PREISS: "Ja. In unserem Tankstellennetz hatten wir im dritten Quartal 2015 eine Mengensteigerung von circa einem Prozent, im vierten Quartal 2015 einen Mehrabsatz von rund vier Prozent. Ein Teil dieser Mengensteigerung ist dabei jedoch auf das extrem gute „Fahrwetter“ von Oktober bis Dezember – wenig Nebel, kein Schnee, kein Glatteis – zurückzuführen. Bei gutem Wetter und niedrigen Treibstoffpreisen wird mehr gefahren."
Werden etwa in landwirtschaftlichen Betrieben derzeit die Dieselvorräte aufgestockt?
"Nein, in diesem Bereich können wir keine nennenswerten Mehrlieferungen feststellen."
Werden in privaten Haushalten die Öl-Lager für etwaige Heizungen gefüllt?
Ja. Diese Vorgehensweise ist bereits seit Sommer 2015 spürbar – die Heizöltanks werden sukzessive aufgefüllt bzw. möglichst voll gehalten. In diesem Bereich ist der Trend eindeutig – lieber voller Öltank als Geld am Sparbuch."
Sorgen auch private Autofahrer etwa mit Hamsterkäufen für einen steigenden Umsatz?
"Nein, nicht wirklich – natürlich wurde und wird fallweise gehamstert. Aber das hat sich eigentlich nicht wirklich ausgezahlt, weil die Preise laufend immer wieder gesunken sind."
Legen sich Firmen ein "Sprit-Lager“ für den Sommer an?
"Unternehmen denken da sehr sachbezogen. Das wäre also reine Spekulation. Darüber hinaus wären damit erhebliche Investitionen verbunden inklusive umfangreicher behördlicher Genehmigungen. In diese Richtung sehen wir also überhaupt keinen Trend."
Abschließend bitte ich Sie noch um Ihre Prognose den Spritpreisverlauf im Jahr 2016 betreffend.
"Alle Experten rechnen mit einem anhaltend niedrigen Ölpreis. Weltweit gibt es ein massives Überangebot an Rohöl. Politische Instabilitäten wirken sich auf den Ölpreis kaum aus. So gesehen wird es unserer Meinung nach zumindest im ersten Halbjahr keine gravierenden Preisveränderungen geben – es sei denn, der Finanzminister braucht Geld und erhöht die Mineralölsteuer."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.