WB Stellenmonitor
Unternehmen im Bezirk Zwettl suchen händeringend Mitarbeiter

- WBNÖ Direktor Harald Servus zeigt die auf dem WB-Stellenmonitor basierende Zahl an offenen Stellen im Bezirk auf.
- Foto: WBNÖ/Monihart
- hochgeladen von Bernhard Schabauer
WBNÖ Direktor Harald Servus: „Maßnahmen am Arbeitsmarkt rasch auf den Weg bringen, um massivem Mitarbeitermangel entgegenzuwirken.“
ZWETTL. Der Wirtschaftsbund-Stellenmonitor weist im September für den Bezirk Zwettl nach wie vor eine hohe Zahl an offenen Stellen aus. „Zusätzlich zu der enormen Belastung durch die hohen Energiepreise kämpfen die Unternehmen im Bezirk weiterhin stark mit einem Mangel an Arbeitskräften“, sagt WBNÖ Direktor Harald Servus. Dieser habe sich trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen kaum abgeschwächt. Es brauche daher dringend Maßnahmen am Arbeitsmarkt, um mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen.
Während dem AMS Niederösterreich aktuell 573 freie Arbeitsstellen im Bezirk Zwettl aufliegen, suchen die Unternehmen im Bezirk laut WB-Stellenmonitor in Wirklichkeit 678 Mitarbeiter. „Dieser Unterschied ergibt sich daraus, dass nicht alle offenen Stellen beim AMS gemeldet werden, sondern die Unternehmen sich auch selbst auf Mitarbeitersuche machen“, erklärt Servus. Dem gegenüber stünden aktuell nur 396 gemeldete arbeitslose Personen im Bezirk Zwettl.
Bau am stärksten betroffen
Am meisten betroffen vom Arbeitskräftemangel sind in Zwettl Bau, Baunebengewerbe, Holz und Gebäudetechnik mit 154 offenen Stellen. Auf Platz zwei rangieren Tourismus, Gastgewerbe und Freizeit mit 111 Jobangeboten, gefolgt von den Bereichen Handel, Logistik und Verkehr mit 108 offenen Stellen.
„Die vielen unbesetzten Arbeitsstellen verhindern, dass unsere Unternehmen uneingeschränkt arbeiten können. Die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft müssen daher jetzt dringend vorgenommen werden“, sagt Servus. Mit der Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte sei bereits ein erster wichtiger Schritt gesetzt worden. Ohne qualifizierten Zuzug aus Drittstaaten werde es nicht gehen. Das Land Niederösterreich leiste zudem mit dem NÖ Betreuungspaket einen weiteren Beitrag, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern und damit auch den Arbeitskräftemangel zu lindern. Darüber hinaus brauche es aber weitere Maßnahmen, um eine Trendwende einzuleiten. „Konkret müssen die Zumutbarkeitsregeln gelockert, geringfügige Zuverdienstmöglichkeiten abgeschafft und ein degressives Arbeitslosengeld eingeführt werden“, fordert Servus. Zudem müsse man mehr Fokus auf die Ausbildung legen und Anreize schaffen, um Teilzeitstunden aufzustocken und um pensionierte Menschen weiter in den Arbeitsprozess einzubinden.
Zur Sache:
Mit dem Wirtschaftsbund-Stellenmonitor erhebt der Wirtschaftsbund Österreich gemeinsam mit einem IT-Partner monatlich alle Online-Stellenausschreibungen in Österreich, in den Bundesländern sowie auf Bezirksebene. Dieser offenbart, dass die beim AMS gemeldeten Stellen den realen Arbeitskräftebedarf in Niederösterreich nicht zur Gänze widerspiegeln. Durch die eindeutige Identifizierung der Anzeigen wird bei der Erstellung des Wirtschaftsbund-Stellenmonitors eine doppelte Zählung ausgeschlossen.
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