Wirtschaftsforum Waldviertel
Unternehmer: "Man kämpft sich so durch"
40 Unternehmer tauschten sich zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder persönlich über das Wirtschaftsleben aus.
WALDVIERTEL. Das Wirtschaftsforum Waldviertel war im Jahr 2020 nach Ausbruch der Pandemie laut Obmann Christof Kastner auf Stand-by. Nach und nach erarbeitete man – wie auch die Unternehmer – Konzepte, wie man die Kommunikation unter den Mitgliedsbetrieben wieder aufnehmen und intensivieren konnte. Ein Ergebnis davon war die erste digitale Waldviertler Jobmesse, die rund 4.000 Online-Besucher zählte. "Wir haben viel im Hintergrund gearbeitet", verrät Kastner im Rahmen einer Pressekonferenz im neuen Restaurant am Stausee Ottenstein. Er spricht dabei Projekte wie Frau iDA oder die Waldviertel Akademie ebenso an wie das Projekt "Autonomes Fahren" an der BOKU Wien, wo man ebenso eingebunden ist wie bei der gemeinsamen Ausrichtung des Regionalverbandes. Zusätzlich hat es in der Projektleitung eine Veränderung gegeben. Die 19-jährige Anja Böhm aus dem Bezirk Gmünd hat diese Agenda im Sommer 2021 übernommen. Sie steht für die "next generation", die laut Vorstandsmitglied und Regionalberater Josef Wallenberger in den kommenden Jahren und Jahrzehnten in vielen Bereichen tätig sein wird müssen. "Die Demografie weist derzeit überdurchschnittlich viele Personen im Bereich 55+ auf. Diese Altersgruppe wird also in spätestens zehn Jahren durch die nächste Generation ersetzt werden müssen. Hier wird noch eine große Aufgabe auf uns zukommen", prophezeit Wallenberger.
Intensiver Austausch
Die Unternehmer der Mitgliedsbetriebe tauschten sich in kleinen Gruppen erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie im neuen Seerestaurant am Stausee Ottenstein aus. Es wurde über die Zeit der Lockdowns ebenso gesprochen wie über Umstrukturierungen in Betrieben sowie gegenwärtige Herausforderungen. "Generell kann man sagen, dass zwar noch Unsicherheiten da sind, aber die Unternehmer sich bislang gut durchgekämpft haben", fasst Wallenberger das Treffen zusammen.
Einige Branchen rückten bei dem Austausch besonders in den Fokus. So gibt es etwa in der Gastronomie 20 bis 30 Prozent zu wenig Arbeitskräfte und auch im Bereich der Pflege wird sich der Mangel an Kräften weiter zuspitzen. "Wir haben aber nicht nur das alte Problem des Facharbeitermangels, sondern mittlerweile tatsächlich ein generelles mit Arbeitskräften. Bis zum Tellerwäscher fehlt es an Leuten", so Wallenberger. Er sieht überhaupt einen Wettbewerb zwischen den Unternehmen um Arbeitskräfte, die durch die voranschreitende Alterung verschärft werde.
Zuzug soll Problem lösen
Doch wie kann man dem Problem des Arbeitskräftemangels und der Demografie in der Region entgegenwirken? Nur durch Zuzug, ist für Wallenberger klar. Deshalb werde das Wirtschaftsforum Waldviertel weiter alle Hebel in Bewegung setzen, um diesen zu ermöglichen und weiter zu forcieren. Denn auch die bei Ausbruch der Pandemie angekündigten Insolvenzen sind bislang zum Glück ausgeblieben, wobei sich der "Rückstau irgendwann auflösen wird", ist sich Wallenberger auch hier sicher.
Zur Sache: Termine
5. September – Sommergespräche bei Firma Pollmann
24./25. September – Jobmesse in Schrems
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