Waldland: Produkte gehen um die Welt

Gerhard Zinner, Geschäftsführer von Waldland, im Bezirksblätter-Interview.
  • Gerhard Zinner, Geschäftsführer von Waldland, im Bezirksblätter-Interview.
  • hochgeladen von Bernhard Schabauer

BEZIRKSBLÄTTER: Sie haben 1984 Waldland mitgegründet. Welche Intention steckte damals dahinter und wie viel ist davon 33 Jahre später noch übrig?
GERHARD ZINNER: "Die Grundidee war es, den Waldviertler Landwirten die Möglichkeit zu bieten, ihr Einkommen aufzustocken. Und das, ohne groß wachsen zu müssen. Ich war damals Lehrer an der Schule am Edelhof und gemeinsam mit Adi Kastner studierten wir die Anbaupläne aus dem Jahr 1912. Damals wurde unter anderem auch Mohn angebaut. Die Idee ging unter anderem in Richtung Fremdenverkehr, was ja heute auch schon funktioniert. Die große Herausforderung war es, den Entwicklungsrückstand von rund 70 Jahren aufzuholen. Wir haben vieles sehr erfolgreich gemeistert, zahlreiche Ideen und Projekte umgesetzt und freuen uns über neue Aufgaben."

Sie sprechen den selbst gebauten Schnittlauch-Ernter an?
"Ja, zum Beispiel. Unsere Sonderkulturen sind für die Industrie nicht groß genug, um eigene Fahrzeuge dafür zu entwickeln. Also müssen wir das selber machen."

Lebensmittel und nachwachsende Rohstoffe werden hier mit höchsten Qualitätsstandards produziert, verarbeitet und weltweit vermarktet. Viele verbinden Waldland mit der Mohn-Wiederbelebung. Was wird abseits davon gemacht?
"Wir haben mittlerweile 60 verschiedene Sonderkulturen in unserem Sortiment. Es ist auch unsere Firmenphilosophie, breit aufgestellt zu sein. Du kannst nur am Markt überleben, wenn du ein außergewöhnliches Produkt oder enorme Vielfalt hast. Bei uns trifft Zweiteres ganz klar zu. Abseits vom Mohn sind etwa die Schnittlauch- oder die Ginkgoproduktion ebenso wie die Fischproduktion sehr wichtig für uns."

Der Standort in Oberwaltenreith wird ständig erweitert. Allein in den letzten Jahren kamen mehrere Hallen dazu. Wozu werden diese benötigt?
"Wir sind ein Produktionsbetrieb und wollen aber unseren Kunden auch verstärkt Dienstleistungen anbieten. So können wir etwa für Abnehmer aus Italien oder Spanien die Ware perfekt lagern und ihnen diese oft logistisch herausfordernde Arbeit abnehmen. Dafür benötigt man im Gegenzug natürlich auf unserem Standort viel Platz. Im Idealfall ergibt sich in Zukunft dadurch vielleicht auch noch der eine oder andere Schritt der Vorverarbeitung für diverse Kunden."

Mit welchen Produkten möchte man die Welt erobern?
"Im Bereich der Pharma-Industrie sind wir bereits am Weltmarkt angekommen. Wir liefern viele Grundstoffe für den Pharmabereich. In diesem Bereich haben wir uns mittlerweile auch ein wirklich gutes Image aufgebaut. Auch jenes, dass wir für kompliziertere Produktionen sehr geeignet sind. Oft wird in den Verträgen jedoch Stillschweigen vereinbart, sodass diese Tatsache an der Bevölkerung oft ohne großes Aufsehen vorübergeht."

Hier ergibt sich die Frage nach dem top ausgestatteten hausinternen Labor: Was genau verschafft Ihnen diese Einrichtung?
"Auf dieses Labor sind wir auch sehr stolz. Wir sind damit den Mitbewerbern immer einen Schritt voraus. Wir können hier alles genau analysieren und unter die Lupe nehmen."

Sie bieten ihren aktuell 910 Vertragsbauern Mindestbeträge und eine vereinbarte Abnahmemenge an. Warum schließen sich immer mehr Landwirte Waldland an?
"Wir haben tatsächlich in den letzten Jahren im Durchschnitt jährlich 30 Vertragsbauern gewinnen können. Meiner Meinung nach ist dieser Umstand darauf zurückzuführen, dass die Preise, die wir den Bauern zahlen, über dem Durchschnitt liegen und somit lukrativer sind. Einen weiteren Punkt sehe ich darin, dass wir den Bauern Infrastruktur, etwa Maschinen und Verarbeitungsanlagen, zur Verfügung stellen und auch bei schwierigen Entscheidungen mitbestimmen. Abschließend ist vielleicht noch zu erwähnen, dass der Überschuss wieder investiert wird und somit auch die Landwirte wieder davon profitieren. Die Entwicklung spricht für Waldland."

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