Hörnerklang bei Vollmond
Das Große Jagdkonzert auf Schloss Waldreichs erwies sich als stimmungsintensives Spektakel.
PÖLLA (kuli). Dreihundertsechzig zahlende Zuschauer und über vierzig Hornbläser sowie einige Pferde und Greifvögel waren am 29. August im Innenhof des Schlosses Waldreichs versammelt, um dort ein "Großes Freiluft-Jagdkonzert" zu zelebrieren. Fachkundig von Falknereispezialist und Jagdmusikliebhaber Josef Hiebeler anmoderiert, spielten zehn Ensembles konzertante Stücke auf ihren zumeist ventilfreien Jagdhörnern, wovon die meisten Parforce-Hörner waren - das sind die lautesten, die es gibt. Als es noch hell genug war, wurden Einlagen aus Pferdedressur und Falknerei synchron zur Musik gegeben, was für die förderliche sensuale Bereicherung sorgte. So war auch ein Alphorn-Sextett eine willkommene Abwechslung zu den schmetternden Blechbläsern, ebenso ein spontanes Luren-Trio. Dass die Jagdmusik Einzug in symphonische Kompositionen gehalten hat, war an Stücken von J. Haydn und G. Rossini zu erkennen. Natürlich durfte auch das Kinderlied vom "Jäger aus Kurpfalz" nicht fehlen. Ein Höhepunkt war "Im Gwantl" von H. Maderthaner, dargeboten von sämtlichen Es-Hornist*innen des Abends vor dem aufgehenden Vollmond. Die Abschiedsfanfare als polyphones Echo vom Schlossturm auf solistisches Zuspiel aus der Hofmitte beendete einen unterhaltsamen Abend mit viel nostalgischem Flair.
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