Schlägerungen im Zwettltal "zum Schutz aller Waldnutzer"
Für Kritiker ist es eine nicht nachvollziehbare Abholzungsaktion, für den Waldbesitzer eine Notwendigkeit.
ZWETTL (bs). Bezirksblätter-Leser haben sich an die Redaktion gewandt und das großflächige Abholzen im Zwettltal beklagt. Einer der Wald-Hauptbesitzer ist die Zwettler Bürgerstiftung. Franz Öls, Direktor des Seniorenzentrums St. Martin der Zwettler Bürgerstiftung und der Stiftungsobmann, Primar Manfred Weissinger, erklären auf Bezirksblätter-Anfrage die Hintergründe: "Der Hauptgrund der aktuellen Forstarbeiten im Zwettltal liegt einerseits in der Herstellung bzw. Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit für den unteren als auch den oberen Wanderweg zum Schutze aller Waldnutzer sowie andererseits in forstwirtschaftlich bedingten Schadholzbeseitigungen und Vorbereitungen für Wiederaufforstungsarbeiten. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die gesetzlichen Haftungsbestimmungen für Waldbesitzer sehr umfangreich und rigoros sind. Die Bedeutung der Verkehrssicherheit ist zudem gerade in stark frequentierten Bereichen wie den Wegen im Zwettltal besonders hoch."
"Negativauslese"
Durch eine sogenannte „Negativauslese“ wird schlechtwüchsiges oder krankes Baum- und Astmaterial entnommen. Bäume unterliegen einem natürlichen Alterungsprozess und werden zu dem auch noch von Naturereignissen, wie Sturm, Käfer- oder Pilzbefall etc., oftmals für den Laien schwer erkennbar, beschädigt oder in ihrer Stabilität beeinträchtigt.
Die Schlägerungen beziehen sich vorwiegend auf alte Eichen, die in Folge der vergangenen trockenen Jahre sehr gelitten haben und die Kronen großteils schon stark zerfallen sind und dadurch ein hohes Verkehrssicherheitsrisiko besteht. Weiters sind diese Bäume auch sehr von der sogenannten Rotfäule befallen (Morschungen im Kernholzbereich des Baumes). "Dadurch kann die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet werden", halten Öls und Weissinger deshalb fest. Die zweite betroffene Baumart in gegenständlichem Bereich ist die Esche, die durch ihren Pilzbefall im Wurzelbereich und das weit verbreitete Eschentriebsterben nicht mehr stand- und bruchsicher ist. Es wird im Laufe der kommenden Jahre eine Naturverjüngung stattfinden bzw. eine natürliche, dem Waldstandort angepasste Baumartengesellschaft gefördert.
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